Iris Kammerer, 1963 in Krefeld geboren, arbeitete nach dem Studium der Klassischen Philologie und Philosophie als Texterin, Redakteurin und Beraterin. Seit 2004 ist sie freie Autorin.

Rezension zur Gaius Cinna-Trilogie von Iris Kammerer:

Gaius Cinna-Trilogie von Iris Kammerer Wir schreiben das Jahr 9 nach Christus. Der Statthalter Varus befindet sich auf dem Weg gen Süden und der Tribun Cinna ist auf dem Weg zu ihm um ihn vor einem möglichen Aufstand der Germanen zu warnen. Doch er wird unterwegs überfallen und zur Geisel der Chatten. So kommt es, wie es kommen musste: Varus wird von den Cheruskern und ihren Verbündeten vernichtend geschlagen. Cinna muss nun mit dieser Tatsache leben und sich zugleich als Geisel und Sklave mit dem germanischen Leben arrangieren und nicht selten auch um dieses kämpfen.

Er verliebt sich in Sunja, die Tochter des chattischen Anführers und am Ende des ersten Bandes gelingt ihnen gemeinsam die Flucht ins römische Imperium. Hier nun muss er sich im Heer neu behaupten und seine Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen. So fungiert er fortan als Unterhändler des Erben Augustus Tiberius und muss sich einmal mehr seinem Erzfeind Arminius stellen. Durch Intrigen wird er zudem verdächtigt mit dem Feind zu kooperieren und Sunja, die mittlerweile seine Frau geworden ist, gerät wie er in große Lebensgefahr. Schlussendlich aber behauptet sich der Tribun und kämpft einige Jahre später an der Seite des Germanicus gegen die Barbaren, die nun – so es nach diesem geht – endlich die vernichtende Rache der Römer für Varus Niederlage zu spüren bekommen sollen.

Iris Kammerer gelingt es in ihrer Trilogie um den römischen Tribun Gaius Cinna ein ansprechendes, historisch gut recherchiertes Werk zu bieten, welches den Leser in weiten Teilen zu fesseln weiß. Ihre Arbeit wird dadurch erschwert, dass es nur wenige Quellen für diesen Zeitraum gibt und diese ausschließlich von Seiten der Römer – die ihre eigene Sicht der Dinge hatten. Dennoch schafft sie es ein einheitliches und ausgefeiltes Bild des Alltagslebens, des Glaubens und des Kampfes der Germanen, aber auch der Römer – zu denen es eine recht detaillierte Quellenbasis gibt – darzustellen.

Die Charaktere werden im ersten Band gut eingeführt und auch im Zweiten gelingt es ihr dies beizubehalten, doch der letzte Band weist hier gravierende Mängel auf und die Protagonisten scheinen immer mehr abzuflachen und gleichzeitig zu perfekt zu sein. Dadurch wirken sie unglaubwürdig und auch wenn dies das einzige offensichtliche Manko ist, muss man sagen, dass die gesamte Qualität des dritten Bandes – im Vergleich zu den Vorgängern – sehr nachgelassen hat. Es erweckt den Eindruck, als sei hier die „Luft raus gewesen“ und die Autorin wollte nur noch einen – leider enttäuschenden – Abschluss schaffen.

Dennoch ist auch dieses Buch, wie die anderen Werke historisch hervorragend recherchiert und die Schlachten und das Militärleben werden detailliert und gut dargestellt. Selbstverständlich fehlt auch die Liebesgeschichte zwischen Sunja und Cinna nicht, auch wenn diese in den vorherigen Werken intensiver behandelt wurde. Dem ungeachtet bleibt zu sagen, dass die ersten beiden Bände zu einem der Meisterwerke der Autorin zählen, während der dritte Band – wenn auch immer noch spannend und gut erzählt, den man auch unbedingt zum Anschluss der Trilogie lesen sollte – weit hinter ihren Fähigkeiten zurück bleibt. – Rezensentin Micky für Bücherserien.de

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Die Gaius Cinna-Trilogie in der richtigen Reihenfolge:

  1. Der Tribun (2004) » bestellen
  2. Die Schwerter des Tiberius (2004) » bestellen
  3. Wolf und Adler (2007) » bestellen

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