Der Roman „Ragdoll“ ist der erste Band der New-Scotland-Yard-Serie von Daniel Cole.

Inhaltsangabe zu Daniel Coles „Ragdoll“:

In London wird eine ungewöhnliche Leiche gefunden, die aus verschiedenen Körperteilen von insgesamt sechs unterschiedlichen Menschen zusammengesetzt wurde. Ein Finger der menschlichen Puppe deutet auf die Wohnung von Detective William Oliver Layton-Fawkes, besser bekannt als Wolf. Dieser ist erst wieder in den Polizeidienst zurückgekehrt, nachdem er bei einer Gerichtsverhandlung ausgerastet ist, bei der ein Serienkiller freigesprochen wurde. Wolf wurde daraufhin für dieses Urteil verantwortlich gemacht und suspendiert. Jetzt soll er sich mit den Ermittlungen im Fall der „Flickenpuppe“ rehabilitieren. Zur gleichen Zeit wird der Journalistin Andrea eine Liste zugespielt, auf der sechs Namen und deren jeweilige Todeszeitpunkte stehen. Der letzte Name auf der Liste, ist der von Detectice Layton-Fawkes.

Kritik zu „Ragdoll“ von Daniel Cole:

Ragdoll von Daniel ColeDer Brite Daniel Cole legt mit „Ragdoll“ seinen Debütroman vor, der weltweit wie eine Bombe einschlug. In kürzester Zeit wurde der Roman in mehr als dreißig Sprachen übersetzt. Weiterhin steht eine Verfilmung bevor. Auch in der Presse wird der Thriller einhellig gelobt. Ist das zu viel des Guten? Nein, denn „Ragdoll“ ist in der Tat ein mehr als lesenswerter Thriller.

Dabei ist man nach der Lektüre des Prologs noch geneigt zu sagen, dass die zum Teil recht überschwänglichen Lobeshymnen übertrieben sind. Liest sich das Einstiegskapitel eher ruhig, beinah schleppend. Doch das ist mehr die Ruhe vor dem Sturm, denn was danach kommt ist ein Thrillerfeuerwerk. Daniel Cole überrascht den Leser mit einer Handlung, die jede Menge überraschende Wendungen bereithält und die den Leser im wahrsten Sinne des Wortes an das Buch fesselt. Auch das Cliffhanger-Prinzip wird in „Ragdoll“ hervorragend praktiziert. Am spannenden Höhepunkt einer Szene steigt Daniel Cole aus, um einen Schwenk zum nächsten Schauplatz vorzunehmen, der seinerseits dann auf einem Höhepunkt endet.

Detective Oliver Layton-Fawkes ist der Dreh- und Angelpunkt des Romans. Daniel Cole hat eine Figur geschaffen, die absolut das Zeug zum Serienhelden hat. Ein genialer Kriminalist mit Ecken und Kanten. Einerseits ist Wolf als Trotzkopf sehr sympathisch, andererseits durch seine Vergangenheit emotional angeschlagen und wegen seinem  explosiven Temperament unberechenbar. Natürlich macht eine tolle Figur noch keinen guten Roman aus. Daher hat Daniel Cole weiteres interessantes Personal an Bord, das die Handlung von „Ragdoll“ tragen kann: Das ist Wolfs Exfrau Andrea, die als Journalistin Karriere machen will und darum auch gegen ihre eigenen moralischen Überzeugungen handelt. Und da ist Wolfs Kollegin Emily Baxter, absolut taff, aber auch dem dem Alkohol mehr zugewandt als ihr gut tut. Gerade die Entdeckung des tiefer gehenden Verhältnisses zwischen Wolf und Baxter ist ein weiterer Höhepunkt des Romans.

Natürlich kann und will Daniel Cole das Genre nicht neu erfinden. So gibt es ganz typische Thrillerelemete, die auch in „Ragdoll“ Verwendung finden: Der Mörder ist der Polizei immer einen Schritt voraus. Egal wie gut bewacht oder beschützt ein potenzielles Opfer ist, es gelingt dem Killer trotzdem, seinen wahnwitzigen Plan umzusetzen. Auch die immer wieder neu verlegten Spuren sind ein typisches Thrillermerkmal, doch Daniel Cole schafft es, die einzelnen Handlungsstränge geschickt zu verknüpfen.

Stilistisch kann der Brite ebenfalls überzeugen. Vielleicht ist er nicht ganz so literarisch ausdrucksstark wie z. B. Thomas Harris in seinem genialen Thriller „Das Schweigen der Lämmer“, aber für einen Debütroman ist es außerordentlich lesenswert, was Daniel Cole hier abliefert: Die Balance zwischen bildhaften Beschreibungen und flüssigen Dialogen ist ausgezeichnet, sodass der Roman auch auf diesem Gebiet ein echter Volltreffer ist.

Fazit zu dem Roman „Ragdoll“ von Daniel Cole:

Insgesamt ist „Ragdoll“ ohne Übertreibung ein echter Anwärter für den Thriller des Jahres. Eine packende, ständig wechselnde Handlung, glaubhafte Figuren und ein dramatisches Finale. Das ist der Stoff, aus dem echte Thrillerhighlights gemacht werden. Allerdings hat Daniel Cole mit diesem Werk die Messlatte für den nächsten Roman außerordentlich hochgelegt. Doch das ist für den Moment egal. „Ragdoll“ ist einfach ein Muss für jeden Thrillerfan und ich freue mich schon auf Band 2.

Zur New-Scotland-Yard-Serie von Daniel Cole.

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Produktinfos:

Verlag: Ullstein

Seiten: 480

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