Inhaltsangabe von „Die Attentäter“ von Antonia Michaelis:
Die sehr gegensätzlichen Freunde Alain und Cliff wachsen, gemeinsam mit der häufig vermittelnden Margarete, in einem Haus in Berlin auf. Trotz ihrer unterschiedlichen Lebensumstände verbindet Cliff und Alain eine tiefe Verbundenheit, die doch niemals ausgelebt werden kann. Von den dreien hat es Cliff am schwersten: Seine schwierige Kindheit und Jugend mündet in radikalen Ideen, bis er sich schließlich dem IS anschließt. Alain und Margarete machen sich Sorgen. Sie möchten Cliff helfen – aber ist das noch möglich?
Kritik zu dem Roman „Die Attentäter“:
Einem beklemmenden, ernsten und sehr lebensnahen Thema widmet sich Antonia Michaelis in ihrem Jugendbuch „Die Attentäter“. Die Frage, warum ein junger Mensch zum Terroristen wird, beantwortet sie mit einer schwierigen Kindheit – dass daraus kein plattes und simples Klischee wird, verhindert Antonia Michaelis mit ihrem einfühlsamen Schreibstil. Cliff ist ein zerrissener und dabei dennoch authentischer Charakter, dessen Motive und Handlungen man als Leser begreifen kann, ohne ihn dabei völlig verstehen zu müssen.
Nicht nur Cliff darf in „Die Attentäter“ seine Geschichte erzählen. Die Perspektive wechselt, manchmal sprunghaft, zwischen den drei Protagonisten. Jede Person erlebt die Ereignisse auf ihre Weise, sorgt sich, macht sich Gedanken – bildhaft kommt dem Leser dabei jeder Charakter nahe. Alle drei Freunde sind lebensecht und emotional gezeichnet, mit ihren ganz eigenen Höhen und Tiefen, mit ihren glaubwürdigen Ecken und Kanten. Der Roman beschäftigt sich, teils symbolhaft und teils sehr direkt, mit der großen Frage des Jugendalters – der Suche nach einem Sinn. Jeder der drei Protagonisten hat dafür seine eigene Antwort gefunden.
Mein Fazit zu dem Buch von Antonia Michaelis:
Der Terrorismus und seine Anziehungskraft gerade auf junge Menschen ist ein schwieriges Thema, das für gewöhnlich nicht leicht zu vermitteln oder gar zu lesen ist. Antonia Michaelis hat es geschafft, mir dank ihrer schönen, fast schon poetischen Sprache, das Thema trotz allem zu erschließen. Einige Rezensenten bemängeln die Erzählweise mit den wechselnden Perspektiven, bei der man nicht immer gleich weiß, wessen Gedanken man aktuell folgt – doch gerade dies gefiel mir gut, auch wenn dies natürlich etwas mehr Aufmerksamkeit beim Lesen erfordert.
Dass es bei mir trotz allem nur zu 3,5 von 5 Sternen reicht, liegt an der enormen Detailverliebtheit der Autorin. In manche Nebensächlichkeiten taucht sie zu tief ein, was das Vorwärtskommen der Geschichte durchaus hemmt. Rund 100 Seiten weniger hätten dem Roman wahrscheinlich gut getan. Anderen Lesern wird aber vielleicht gerade gefallen, dass sich Antonia Michaelis eben nicht auf ihren wichtigsten Handlungsstrang beschränkt hat – diese Leser werden mit Vergnügen ein wenig länger in ihrem fabelhaften Erzählstil schwelgen.
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