Conan der Cimmerier ist eine auf 12 Bände angelegte Comic-Reihe. Wir stellen hier die ersten beiden Comics in einer Rezension zusammen vor und darunter findet ihr die einzelnen Titel der Reihe nach aufgelistet.
Um was geht es in „Conan der Cimmerier“?
Band 1: Die Königin der Schwarzen Küste:
Auf der Flucht vor der Gerichtsbarkeit eines fremden Landes verschlägt es Conan, den wilden Kämpfer aus Cimmerien, an die Schwarze Küste. Hier lernt er die verführerische Belit kennen, die Anführerin einer Schar von gefürchteten Piraten. Die beiden werden schnell ein Paar, ihre gemeinsamen Raubzüge legendär. In den verfallenen Ruinen einer uralten Stadt vermutet Belit einen großen Schatz. Doch der wird von einer mächtigen Kreatur bewacht …
Band 2: Natohk, der Zauberer:
Conan hat sich einer Söldner-Armee angeschlossen, die nun jedoch schon seit mehreren Monaten untätig in einer Stadt herumsitzt. Da kommt ihm die Abwechslung in Gestalt der schönen Prinzessin Yesmala gerade recht: Sie will ihn dazu gewinnen, gegen den Zauberer Natohk zu kämpfen, der ihr Reich bedroht. Dafür soll Conan ein Heer befehligen: Eine Verantwortung, die selbst für ihn als erfahrenen Krieger völlig neu ist. Es stellt sich heraus, dass Conan den Zauberer kennt – und der Kampf gegen ihn wird kein leichter …
Kritik zu den beiden ersten Conan-Comics:
Die meisten von uns kennen ihn als Conan, der Barbar und denken dabei vermutlich an Arnold Schwarzenegger. Die Geschichten von Robert E. Howard wurden schon in vielen Formen umgesetzt, auch Comic-Varianten gab es bereits vor „Conan der Cimmerier“. Eine neue Reihe im Splitter-Verlag bewegt sich nun deutlich näher an den Originaltexten von Howard. Jeder Band behandelt eine in sich abgeschlossene Geschichte, die von unterschiedlichen Autoren und Zeichnern umgesetzt wird. Ein ambitioniertes Projekt, das den Geschichten von Robert E. Howard neues Leben einhauchen will. Sein Cimmerier ist ein früher Fantasy-Held, dessen Abenteuer der Autor bereits in den 1930er Jahren zu Papier brachte.
In „Die Königin der schwarzen Küste“ hat Jean-David Morvan als Texter den Anspruch, dem Original möglichst nahe zu bleiben – das aber führt teilweise zu unfreiwilliger Komik. Dieser erste Band der Reihe um den wilden Cimmerier ist sehr textlastig, wobei Morvan die alten Zeilen Howards entweder nur geringfügig gekürzt und angepasst hat oder sich sehr um den typischen Ton der Zeit bemüht. Conan und Belit schmachten sich mit schwülstigen Worten an: „Ich habe mich in deine Arme geschmiegt, keuchend unter der Heftigkeit unserer Liebe“, sagt Belit beispielsweise. Historisch gesehen waren solche Zeilen vermutlich schon fast pornographisch, heutigen Lesern ringen sie ein Schmunzeln ab. Immerhin: „Die Königin der schwarzen Küste“ ist äußerst actionreich und durchaus spannend erzählt. Die Zeichnungen von Pierre Alary sind allerdings gewöhnungsbedürftig. Gesichter scheinen nicht seine große Stärke zu sein. Auch seine Art, Schatten zu setzen und teilweise die Perspektive wirken zu schell gestrichelt und damit zu comichaft, um zur Dramatik der Geschichte zu passen.
Beim zweiten Band, „Natohk, der Zauberer“, kehren sich die Verhältnisse um: Die Geschichte, adaptiert von Vincent Brugeas, wirkt deutlich flacher und bisweilen fast langweilig; sie braucht deutlich länger, um sich zu entwickeln. Waren in der ersten Graphic Novel noch die meisten Panels angefüllt mit actionreichen Szenen, passiert hier in vielen Bildern sehr wenig. Conan steht, er redet, er reitet. Die Schlacht beginnt erst im zweiten Drittel der Geschichte, wo die Illustrationen dann plötzlich sehr dynamisch werden. Und die sind durchaus lobenswert: Die Zeichnungen von Ronan Toulhoat haben einen deutlich künstlerischen Anspruch, insbesondere die Kampfszenen sind grandios umgesetzt und coloriert.
Mein Fazit zu „Königin der Schwarzen Küste“ und „Natohk, der Zauberer“:
„Conan der Cimmerier“ hinterlässt einen recht zwiespältigen Eindruck, zu unterschiedlich in Qualität und Story sind die ersten beiden Bände dieser Comic-Reihe. Dafür gefallen die Erklärungen zur Arbeit von Robert E. Howard, die sich jeweils nach einer Geschichte finden lassen. Für Fans von Abenteuergeschichten mit Fantasy-Anklang mag Conan eine gute Wahl sein – in ihrem Spannungsaufbau und dem grundsätzlichen Plot sind sie nicht schlecht gemacht. Bisweilen mögen diese sehr alten Erzählungen an schwülstige Groschenromane erinnern, was Robert E. Howard sicher nicht gerecht würde. Man sollte sie eher im Kontext ihrer Zeit betrachten, wobei das Hintergrundwissen über den Autor einige erhellende Informationen bietet. Die in sich abgeschlossenen Bände der Graphic Novel-Serie lassen einen roten Faden vermissen, und die sehr unterschiedliche Gestaltung und Herangehensweise wird für mal mehr, mal weniger Gefallen sorgen. Dennoch: Einen Blick zu riskieren, schadet aber auf keinen Fall – immerhin bietet jeder Band einen einzigartigen und neuen Ansatz, sich dem Cimmerier zu nähern.
Conan der Cimmerier in der richtigen Reihenfolge:
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… wird fortgesetzt.