„Der Preis der Freiheit“ ist ein Stand-Alone-Romane von David Gilman, dem Autor der Legenden des Krieges-Reihe.
Auf der Buchrückseite findet man den Blurb:
„Die perfekte Lektüre für Fans von Bernard Cornwell“
Historical Novel Review
Als erklärtes Fangirl von Cornwells Uthred-Serie war ich natürlich mehr als gespannt, ob die hohen Erwartungen erfüllt werden konnten. Nun, nachdem ich den Roman gelesen habe, kann ich schon vorab sagen: Nein, nicht ganz. Aber dennoch …
Um was geht es in „Der Preis der Freiheit“ von David Gilman?
Der ehemalige US-Kavallerist Joseph Radcliffe ist Anwalt im Irland des ausgehenden 19. Jahrhunderts, wo er sich vorrangig mit besonders schweren Fällen beschäftigt. Ein schwieriger Fall ist allerdings auch das Verhältnis zu seinem Sohn Edward, der ohne Mutter aufwuchs und mit dem es immer wieder Spannungen gibt. Der 17-Jährige läuft nach einem Streit von zuhause fort und schifft sich nach Südafrika ein, um dort am Zweiten Burenkrieg teilzunehmen. Er sucht das Abenteuer, doch er ahnt nicht, worauf er sich einlässt.
Edward wird gefangen genommen und der Spionage verdächtigt. Um seinen Sohn zu retten, muss sich Radcliffe nach Südafrika begeben. Zusammen mit seinem früheren Kriegskameraden und heutigen Freund und Kanzleipartner Benjamin Pierce, ein Schwarzer und ehemaliger „Buffalo Soldier“, will er Edward finden und sicher nach Hause bringen. Doch mitten in den Wirren des Krieges werden die Überlebenskünste der beiden Freunde auf eine harte Probe gestellt …
Auch nach seiner Buchreihe „Legenden des Krieges“ beschäftigt sich Autor David Gilman wieder mit dem Thema, das er am besten beherrscht: Dem Krieg. Dieses Mal entführt er uns in die Zeit des Burenkriegs, genauer des Zweiten Burenkriegs, der von 1899 bis 1902 zwischen Großbritannien und der Südafrikanischen Republik sowie dem Oranje-Freistaat tobte. Seine größten Stärken entfaltet „Der Preis der Freiheit“ immer dann, wenn Gilman diesen blutigen Konflikt beschreibt. Das Warum, die Hintergründe des Krieges lässt er zwar in dieser Geschichte weitgehend außen vor (im Anhang gibt es einige Erläuterungen), doch beschreibt der Autor dank ausgezeichneter Recherche-Arbeit sehr authentische Kämpfe und Gefechte. Seine realistisch wirkenden, nachdrücklichen Schilderungen erinnern bisweilen wirklich an den Altmeister dieser Art von Literatur, Bernard Cornwell – im besten Sinne, was nichts anderes bedeutet als ein spannender Schreibstil, der einen mitten im Geschehen sein lässt.
Dabei glorifiziert David Gilman weder den Krieg noch die Lebensumstände der Beteiligten: Rassismus ist an der Tagesordnung, auch die britischen Konzentrationslager bleiben nicht unerwähnt. Deren Ziel war zwar keine geplante systematische Vernichtung von Menschenleben, doch sie fordern diese in den Kriegsjahren reichlich – laut Anhang 18.000 – 28.000 Menschen, überwiegend Frauen und Kinder -, dafür sorgten schon die miserablen hygienischen Zustände und die Mangelversorgung.
Neben diesen dramatischen Rahmenbedingungen bleibt „Legenden des Krieges“ aber vor allem ein Abenteuerroman, die Geschichte eines Mannes auf der Suche nach dem letzten, was ihm aus seiner traumatischen Vergangenheit geblieben ist. Der Hintergrund der beiden Bürgerkriegs-Veteranen rundet ihre Charaktere ab und macht die Geschichte tiefer.
Allerdings lässt sich diese insgesamt nur sehr langsam an. Hat man sich erst einmal durch das erste, bisweilen etwas zähe Drittel des Romans gelesen, nimmt die Story endlich wirklich Fahrt auf und wird dann auch richtig spannend. Wo „Legenden des Krieges“ den Leser in praktisch jedem Band gleich mitten ins Geschehen zog, nimmt sich „Der Preis der Freiheit“ mehr Zeit. Auch ein gewisses Faible für Pferde schadet nicht bei der Lektüre – nicht ohne Grund ist der Originaltitel des Buches „The Last Horseman“, denn die Reitkunst spielt eine nicht unwesentliche Rolle.
Mein Fazit zu „Der Preis der Freiheit“:
Einmal abgesehen von dem etwas schleppenden Beginn, birgt „Der Preis der Freiheit“ eine gut erzählte, spannend konstruierte Geschichte. Das Thema ist kein besonders häufig aufgegriffenes, selbst im historischen Roman. David Gilman macht daraus eine glaubwürdige Abenteuergeschichte, der es allerdings zu Beginn etwas an Schwung fehlt. Wer durchhält, wird mit einem fundiert wirkenden, interessant konstruierten Plot belohnt. Eine Empfehlung für Freunde guter, realistisch beschriebener Kriegsgeschehen.
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