Inhaltsangabe von Julia Kröhns „Das Modehaus – Töchter der Freiheit“:
Drei Frauen deren Schicksale sowohl durch ein familiäres Band, als auch durch das gemeinsame Modehaus König miteinander verbunden sind, begleitet man über drei Zeitepochen hinweg. In den Wirren des Ersten Weltkriegs versucht Fanny, mit ihren selbstgeschneiderten Kleidern eine breite Akzeptanz zu finden. Doch das sieht vor allem ihre Mutter nicht gerne. Erst als Fanny einen Mann kennenlernt, scheint ihre Chance gekommen zu sein. Georg König ist stolzer Besitzer eines Modehauses und der Garant dafür, dass sich ihr Lebenstraum erfüllt. Fannys Tochter Lisbeth muss nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs versuchen, das Modehaus in Frankfurt wieder aufzubauen. Und dann ist da Rieke, die Enkeltochter von Fanny, die Anfang der 70er Jahre eine schwere Aufgabe übernehmen muss. Nachdem ihr Bruder Martin das Modehaus fast in den Ruin gewirtschaftet hat, will Rieke retten, was noch zu retten ist.
Kritik zu dem Roman „Das Modehaus – Töchter der Freiheit“:
Wer bei dem Titel „Töchter der Freiheit“ an ein chronologisches Familiendrama denkt, in dem die Geschichte des Modehauses König erzählt wird, wird unter Umständen mit falschen Erwartungen an diesen Roman herangehen. Vielmehr nutzt Julia Kröhn „Das Modehaus“ dazu, um einen Blick in die unterschiedlichen Geschichtsepochen zu werfen und diese mit dem Thema Mode zu verknüpfen. Jedoch macht sie es dem Leser nicht unbedingt leicht. Die Autorin springt in den drei Perspektiven (Fanny, Lisbeth und Rieke) hin und her, so dass es dem Leser von „Töchter der Freiheit“ oft schwerfällt, genau zu beurteilen, an welcher Stelle der Handlung man gerade ist. Zumal Julia Kröhn einen eher bedächtigen Tonfall anschlägt. Die Kapitel kommen jeweils ohne Höhepunkt aus, so dass man nur selten zum Weiterlesen animiert wird. Vielmehr zieht sich die Geschichte in den einzelnen Abschnitten ein wenig in die Länge. Sicher, „Das Modehaus“ nimmt den Leser mit auf eine Reise, die voll von gut recherchierten Fakten ist und die ihm zudem einen Einblick in die Welt der Pelzmäntel und Cocktailkleider gibt.
Das Hauptproblem ist, dass es dem Leser schwerfällt, zu einer der drei Hauptfiguren eine echte Bindung aufzubauen. Insbesondere die Geschichte von Rieke ist eher nervend, da sie in einigen Szenen überhaupt nicht glaubhaft agiert oder reagiert. Auch hier kommt wieder hinzu, dass der schleppende Erzählstil der Autorin den Lesefluss ausbremst und man beginnt, den Roman an vielen Stellen quer zu lesen.
Fazit zu „Töchter der Freiheit“ von Julia Kröhn
Mit „Töchter der Freiheit“ will Julia Kröhn vielleicht zu viel. Es gelingt ihr nur stellenweise, die zweihundertjährige Geschichte des Modehauses Kaiser packend und anschaulich in ihrem Buch darzustellen. Zahlreiche Längen bremsen den Lesespaß. Wer sich an diesen Roman wagt, sollte zwei Dinge auf jeden Fall beherzigen: Man sollte sich zuvor die Vorgeschichte besorgen (derzeit nur als eBook erhältlich), die im Jahr 1848 angesiedelt ist und man sollte sich Zeit nehmen, für „Das Modehaus“. Denn eine kurzweilige Lektüre für die nächste Busfahrt ist diese Geschichte nicht unbedingt.
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