Um was geht es bei „Stockholm Requiem“?
Kriminologin und Juristin Fredrika Bergman wechselt zur Stockholmer Polizei. Gleich am ersten Tag im neuen Job muss sie sich um ein verschwundenes Mädchen kümmern – das, wie sich bald herausstellt, von einem Serientäter entführt wurde. In weiteren Fällen ermittelt das neue Team um Fredrika und ihre Kollegen Peder und Alex im Mordfall eines Ehepaares, das in der Flüchtlingshilfe tätig war – war hier eine rechtsradikale Gruppe am Werk? Ziemlich belastend ist für Fredrika der Fall der getöteten jüdischen Kinder, ist sie zu desem Zeitpunkt doch schwanger. Weitere, brutale Mordfälle erschüttern Stockholm auch danach …
In fünf Folgen, jeweils auf Spielfilmlänge verdichtet, erzählt die TV-Serie „Stockholm Requiem“ verschiedene Fälle der Ermittlerin Fredrika Bergman, deren Karriere bei der Polizei nach einem tragischen Unfall beginnt. Alle Folgen basieren auf der spannenden Buchreihe von Kristina Ohlsson. Sie gelesen zu haben, ist jedoch keine Grundvoraussetzung für den Genuss der Serie: Die funktioniert auch für sich sehr gut.
Kritik zur Serie „Stockholm Requiem“:
„Stockholm Requiem“ präsentiert sich als guter Mix aus Krimi und klassischer Ermittlungsarbeit, die wohl auch darum so authentisch wirkt, weil Kristina Ohlsson unter anderem für die schwedische Polizeibehörde in Stockholm als Expertin tätig war. Gepaart wird dies mit Einblicken in das Privatleben der Protagonisten. Das verleiht den Figuren einen realistischen Anstrich, was die drei Hauptdarsteller – Liv Mjönes als Fredrika, Jonas Karlsson als Alex und Alexej Manvelov als Peder – gekonnt umsetzen. Das ist auch darum nicht ganz leicht, weil die Rollen der beiden Männer zumindest anfangs ziemlich unsympathisch angelegt sind. Sie sind die harten Kerle, die prototypischen Machos, die Fredrika zunächst nicht gerade freundlich im Team empfangen. Sie muss sich durchbeißen – ein glaubwürdiger Werdegang für eine Frau in einem männerdominierten Umfeld, von den Regisseurinnen Karin Fahlén und Lisa Ohlin realistisch dargestellt. Eine echte Identifikationsfigur ist aber auch Fredrika anfangs kaum. Mit ihrer eigenbrödlerischen Art tut sie sich bei ihrem neuen Job doppelt schwer.
Typisch nordisch ist der düstere Touch der Serie. Alles ist etwas schwermütig, das Wetter ist schlecht, Stockholm wird von grausamen Morden heimgesucht. Die Spannung entwickelt sich langsam in „Stockholm Requiem“, sie entsteht nicht nur aus den Taten und ihrer Aufklärung, sondern auch aus dem konfliktgeladenen Arbeitsumfeld von Fredrika und ihren Kollegen. Und noch ein Wort zur Bild- und Tonqualität; Diese sind für eine DVD absolut in Ordnung, hier gibt es nichts zu meckern.
Mein Fazit zu der TV-Serie nach Kristina Ohlsson:
„Stockholm Requiem“ ist eine gute, wenn auch (noch) nicht brillante Serie für Fans des skandinavischen Krimis. Sie überzeugt LeserInnen der Buchvorlage von Kristina Ohlsson ebenso wie jene, die die Romane nicht kennen. Was am Ende stört, sind jedoch Kleinigkeiten – so ist unter anderem der Schluß der Serie etwas dick aufgetragen, die Figuren sind eher schwer zugänglich, der Mix aus Privatem und Krimi-Arbeit mag nicht jedem gefallen, mir allerdings schon. Insgesamt macht die erste Staffel Lust auf mehr. Wer die düstere, oft trübe Stimmung nordischer Krimis mag, dem wird „Stockholm Requiem“ sicher gut gefallen.