Inhalt von „Der Ruf der roten Erde“ von J. H. Fletcher:
Alles beginnt mit dem Betreten des neuen Landes – dem roten Kontinent Australien – auf der Suche nach einem neuen Leben, einem Leben, in dem man es zu etwas bringen kann. Das Ehepaar McLachlan, angetrieben von dem streng gläubigen Ehemann Andrew, sucht eine neue Zukunft und scheint in den ersten Jahren tatsächlich das Glück zu haben eine gute Zeit in ihrem Leben gefunden zu haben. Als sie jedoch mit Freunden aufbrechen ihr eigenes Land zu finden und in Besitz zu bringen, nimmt das Schicksal unweigerlich seinen Lauf.
Zunächst wird Lorna McLachlan von Buschbanditen entführt und geschändet – kann jedoch gerettet werden – dann sterben – wenige Monate nach der Geburt des eigenen Kindes – auch noch ihre beiden Freunde Mary und George, wie auch McLachlans Sohn. Zurück bleibt Matthew, der Sohn von Lornas geliebter Mary – zwischen Beiden entspann sich eine Beziehung, die jedoch nie die Möglichkeit des Auslebens erhielt – welchen das Ehepaar an Kindes statt annimmt. Doch Matthew, getrieben von dem – im Laufe der Jahre immer tyrannischer gewordenen – Ziehvater, wählt mit sechzehn seinen eigenen Weg und sucht sein Leben, in dem man es zu etwas bringen kann und zieht fort um eigene Abenteuer zu erleben.
Kritik zu „Der Ruf der roten Erde“ von J. H. Fletcher:
J.H. Fletcher ist es gelungen mit seinem Buch „Der Ruf der roten Erde“ einen historisch eindrücklichen Roman über die Besiedlung des roten Kontinentes zu schreiben, der in weiten Zügen spannend ist und für kurzweiliges Lesevergnügen sorgt. Ungern legt man das Buch aus der Hand, da man gerne wissen möchte, wie es mit Lorna – die einem von Anfang an ans Herz wächst, wie man zugleich lernt ihren Mann zu verabscheuen – und später Matthew weiter geht, dennoch fehlt dem Roman das Herz eines wirklich guten historischen Romans.
Die Charaktere bleiben zu oberflächlich und es fehlt die Möglichkeit sich wirklich in sie einzuleben. Einzige Ausnahme ist der Zeitraum, in dem Lorna entführt wurde, doch auch hier fehlen die tieferen Einblicke in Andrews und Marys Gefühlswelt, welche nur oberflächlich angekratzt werden und den Leser ein wenig enttäuscht zurück lassen. Einzelne Abschnitte werden eher nebenbei und zu schnell abgehandelt und es fehlt oftmals an inhaltlicher Tiefe. Auch wünscht man sich viel detailliertere Beschreibungen der Umgebung und des Lebens im Australien Mitte des 19. Jahrhundert.
Eine höhere Detaildichte und tiefere Charaktereinblicke hätten dem Roman in keiner Weise geschadet, dennoch bleibt zu sagen, dass sich die 500 Seiten – ob des eingängigen und leichten Schreibstils Fletchers – schnell und leicht lesen lassen, leider jedoch nicht das Bedürfnis nach mehr oder nochmaligem Lesen hinterlassen, wie dies bei vielen anderen historischen Australienromanen der Fall ist. – Rezensentin Micky für Bücherserien.de
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