Um was geht es in der 2. Staffel von „Die Springflut“?
Polizeianwärterin Olivia Rönning ist zurück von einem längeren Selbstfindungstrip in Mexiko – und wird in Stockholm gleich in ihren nächsten Fall verwickelt. Eine junge Frau hat ihren Vater erhängt in der Wohnung vorgefunden. Olivia glaubt bald, dass es sich dabei nicht um Selbstmord handelt, und ermittelt zunächst auf eigene Faust. Ihre Chefin Mette Olsäter ist davon nicht begeistert, also muss Olivia alles daran setzen sie zu überzeugen, dass es in Wahrheit Mord war. Zur gleichen Zeit wird Tom Stilton ebenfalls wieder mit einem Fall konfrontiert: Sein Freund Abbas bittet ihn um Hilfe, denn die Liebe seines Lebens wurde in Frankreich tot aufgefunden. Abbas will Gewissheit und reist mit Tom nach Marseille. Während beide Teams unabhängig voneinander ihren jeweiligen Ermittlungen nachgehen, ergeben sich plötzlich ungeahnte Verbindungen zwischen den Fällen …
Kritik zu der zweiten Staffel von „Die Springflut“:
Die spannende TV-Serie, eine schwedisch-deutsche Koproduktion, geht in die zweite Staffel. Wohl um an den bisherigen Erfolg anzuknüpfen, hat man sich für den etwas verwirrenden Titel „Die Springflut 2“ entschieden. Denn eigentlich behandelt diese Staffel der Serie die Buchvorlage „Die dritte Stimme“, den zweiten Band der Buchreihe von Cilla und Rolf Börjlind. Offenbar fand sich kein griffiger Titel, der die komplette Reihe überschrieben hätte – aber eine Sturmflut gibt es in dieser Staffel nun mal nicht.
Von dem unsinnigen Titel einmal abgesehen, ist „Die Springflut 2“ eine wirklich sehenswerte Fortsetzung, die sich sehr nah an der Buchvorlage bewegt. Verschiedene Handlungsstränge machen die Serie komplex und äußerst spannend. Für Fans von Skandinavien-Krimis ist sie nur zu empfehlen – obwohl oder gerade weil den zahlreichen schönen Landschaftsaufnahmen die bei Skandi-Serien übliche Düsternis fehlt. Diesen Part besorgt dann schon der Plot, der nicht nur ziemlich überraschend ist, sondern auch beklemmend, überzeugend und atmosphärisch dicht in der TV-Serie umgesetzt.
In den fünf Folgen gibt es neben den Haupt-Handlungssträngen interessante Charakterentwicklungen der Protagonisten zu erleben. Auch in diesem Punkt bietet „Die Springflut 2“ tadellose Unterhaltung. Das beste Erlebnis haben hier allerdings Zuschauer, die bereits die erste Staffel gesehen haben. Denn zwar ist die zweite Staffel durchaus unabhängig und ohne Vorkenntnisse verständlich, macht aber in Bezug auf die Charaktere eben mehr Spaß, wenn man die vorherigen Folgen kennt. Die Handlung ist darüber hinaus relativ komplex, was bereits in der ersten Staffel etwas Durchhaltevermögen abverlangte, und wartet auch diesmal wieder mit einigen merkwürdigen Zufällen auf.
Wie schon im ersten Teil ganz großartig: Kjell Bergqvist als Tom Stilton. Gewohnt kauzig spielt er den etwas abgehalfterten Ex-Polizisten. Julia Ragnarsson als Olivia Rönning ist ein erfrischender Kontrast in ihrer Rolle als junge und teilweise übereifrige Anfängerin.
Was ein wenig stört, ist die Entscheidung, die zweite Staffel im Gegensatz zur ersten nur auf DVD zu veröffentlichen und auf Blu-ray zu verzichten. Die Bild- und Tonqualität der DVDs ist aber absolut in Ordnung, wäre aber mit Blu-ray eben doch noch mal ein anderes Erlebnis gewesen. Sei’s drum: Auch so macht „Die Springflut 2“ viel Spaß. Auch wenn hier wieder ein paar Handlungsstränge etwas konstruiert wirken, überzeugt die zweite Staffel doch mit Spannung und guten Darstellern – eine Empfehlung nicht nur für Skandinavien-Fans.
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