Inhaltsangabe von Margaret Owens „Knochendiebin“:
Das Leben in Sabor ist nach klar definierten Kasten geordnet. Auf der untersten Stufe stehen die Krähen. Sie verfügen über keinerlei Geburtsrecht und sind ständig irgendwelchen Boshaftigkeiten ausgesetzt. Und doch habe sie eine wichtige und ehrenvolle Aufgabe in Sabor. Sie sind die einzigen Wesen, die von der Sündenseuche verschont bleiben und immer dann geholt werden, wenn ein Toter hinüber in die andere Welt geleitet werden soll. So geht es auch der sechzehnjährigen Krähe Stur, die zum Königspalast gerufen wird. Prinz Jasimir und Tavin, sein Beschützer, sind tot. Allerdings haben sie ihr Ableben nur vorgetäuscht, um einen Plan zu realisieren, für dessen Umsetzung sie die Unterstützung der Krähen benötigen. Daher bringt sie Stur mit ihrem Anführer Pah zusammen, der ein Bündnis mit den beiden eingeht.
Kritik zu dem Fantasyroman von Margaret Owen:
„Knochendiebin“ ist der Auftakt zu einer Reihe aus der Feder von Margaret Owen. Mit vielen Vorschusslorbeeren ist der Roman jetzt auch in Deutschland an den Start gegangen. Und in der Tat legt die Autorin ein tolles High Fantasy Spektakel vor, dass mit einer überaus faszinierenden Welt und interessanten Figuren ausgestattet ist. Das ist natürlich Sabor, eine Welt, die in zwölf Kasten unterteilt ist. Die Glaubwürdigkeit eines Romans in diesem Genre steht und fällt mit der Beantwortung der Frage, wie gut es dem Schreibenden gelungen ist, diese Welt auszustatten. Margaret Owen hat sich für Sabor zahlreiche Anleihen im Mittelalter gesucht und diese mit vielen eigenen Ideen angereichert. Da ist zum Beispiel das Geburtsrecht, eine jeweilige Gabe, welche die oberen Kasten auszeichnet. Und da sind Knochendiebe wie Stur, die ein solches Recht mit Hilfe der Magie hervorrufen können.
Das alles hat Margaret Owen zu einem interessanten Plot vermischt, der sich kontinuierlich steigert, der einige überraschende Wendungen bereithält und der insbesondere zum Ende hin mit einer Liebesgeschichte aufwarten kann. Doch macht die Schriftstellerin nicht den Fehler, ihre Geschichte mit Kitsch und Pathos zuzukleistern.
Ein weiteres Plus von „Knochendiebin“ sind die Figuren: Allen voran die Krähen, die mit ungewöhnlichen Namen wie stur oder Scheusal ausgestattet wurden und deren Bedeutung im Verlauf des Romans gut erklärt wird. Mit Stur gibt es zudem eine vielschichtige Hauptfigur, die auf den ersten Seiten eher zurückhaltend, beinahe schüchtern agiert, die jedoch in der Chronologie der Geschichte ordentlich gefordert wird. Hier kann der Leser mit ihr lieben, leiden, sich freuen und weinen. Zur Seite stehen ihr Jasimir, der in seiner Rolle als Kronprinz gefangen scheint und vor allem Tavin. Er entpuppt sich als der heimliche Start dieses Romans.
Stilistisch bedient sich Margaret Owen einer oft sehr drastischen, fast schon vulgären Sprache, die jedoch glaubhaft zu den Verhältnissen passt, in denen die Krähen leben. Auf der anderen Seite gibt es aber auch die gefühlvollen, poetischen Momente, in denen die Autorin zeigt, dass sie ihr Handwerk versteht.
Mit diesem Roman legt die Schriftstellerin den ersten, sehr lesenswerten Band ihrer Dilogie vor. Sich ganz auf die Klasse ihrer Geschichte und ihrer Figuren verlassend, arbeitet sie ohne einen dramatischen Cliffhanger. Der Roman ist in sich abgeschlossen und trotzdem so packend und gut, dass man sich auf den zweiten Roman freuen kann.
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