Anmerkung: Der Roman „Stadt der Träume“ ist der erste Band der Caldwell-Saga von Kate O’Hara.

Worum geht es in „Stadt der Träume“ von Kate O’Hara?

Die Familie Caldwell ist eine der angesehensten Reedereifamilien in Kalifornien. Der Augenstern der Dynastie ist Tochter Harriet, die wohlbehütet aufwächst und die sich von Kindesbeinen an zum Meer und zu den großen Schiffen hingezogen fühlt. Daher setzt Harriet alles daran, später ihren Vater auf dem Posten des Chefs zu ersetzen. Doch als ihr Vater durch einen Schlaganfall außer Gefecht gesetzt ist, ist es ein harter Kampf für Harriet, in die Leitung der Reederei eingebunden zu werden. Machtkämpfe und Intrigen gehören zur Tagesordnung. Der einzige Lichtblick für Harriet ist Frank Maynard. Immer wieder kreuzen sich die Wege der reichen Reedereierbin und des windigen Abenteuers, der im aufkommenden Geschäft mit dem Stummfilm das große Geld wittert. Als ihr Leben scheinbar in ruhige Gewässer kommt, wird San Francisco von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Von einer Sekunde auf die andere ist nichts mehr, wie es mal war.

Kritik zu dem Buch von Kate O’Hara:

Stadt der Träume von Kate O'HaraGerade bei den deutschen Lesern stehen historische Familiensagen hoch im Kurs. So ist es durchaus verständlich, dass sich der Droemer Knaur Verlag die Rechte an der Caldwell-Saga von Kate O’Hara gesichert hat, die mit „Stadt der Träume“ ihren lesenswerten Auftakt hat. Die in Deutschland geborene und später in die USA ausgewanderte Schriftstellerin thematisiert in diesem Auftaktband die Jahre von 1898 bis 1926. In dieser Zeit erlebt der Leser vor allem mit, wie sich Harriet Caldwell zu einer jungen Frau entwickelt, die in der Reederei ihren Mann steht. Aber der ersten Seiten ist man von dem willensstarken Mädchen fasziniert, dass mit ihrer erfrischenden Art die Menschen für sich einnehmen kann. Nur wenn es später um die zwischenmenschlichen Beziehungen geht, hat Harriet kein Glück. Mehr als einmal möchte man ihr als Leser beistehen und einen Rat geben. Hier zeigt sich, dass Kate O’Hara ein ausgesprochen gutes Gespür für ihre Figuren hat.

Ein weiterer Pluspunkt sind die vielen historischen Details, die der Leser mitbekommt. Das Aufkommen der großen Stummfilmzeit ist ebenso ein Element, wie die Planung der Golden Gate Brücke, die wie kaum ein anderes Bauwerk, für die Freiheitsliebe der USA und ihrer Bürger steht. Und da ist natürlich das furchtbare Erdbeben von 1906, das San Francisco fast dem Erdboden gleich gemacht hat. Vier Tage wüteten die Flammen, die hier ebenfalls akribisch und gut recherchiert zum Einsatz kommen.

Was die Story von „Stadt der Träume“ an sich angeht, wird kein Klischee, keine Intrige, kein Missverständnis ausgelassen. Gerade die Beziehung zu Frank Maynard ist davon geprägt und mehr als einmal kommen hier sämtliche Elemente zusammen, die einem aus unzähligen Büchern und Filmen vertraut sind. Doch das ist überhaupt nicht störend, dass die Autorin alle diese Punkte zu einem wirklich unwiderstehlichen Cocktail vermischt. Auch wenn man diese Zutaten kennt, ist man von der ersten Seite an gefangen und legt den Roman erst wieder aus der Hand, wenn der Band beendet ist.

Einen Originalitätspreis gewinnt Kate O’Hara mit „Stadt der Träume“ nicht. Wer sich allerdings für dramatische Familiengeschichten vor historischem Hintergrund begeistern kann, wird hier bestens, überaus kurzweilig und stilistisch sehr ansprechend bedient. Ein toller Roman, nach dessen Lektüre man schon wissen will, wie es mit den Caldwells weitergeht.

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Stadt der Träume von Kate O'Hara

Stadt der Träume – Caldwell-Saga 1

  • Kate O’Hara
  • Verlag: Knaur
  • 460 Seiten
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