Inhalt von Varus von Iris Kammerer
Zum zweitausendsten Mal jährte sich eines der größten Ereignisse der deutschen –germanischen – Antike im Jahr 2009: die Varusschlacht. Dieses Ereignis hat sich Iris Kammerer in ihrem neuen Buch „Varus“ zu Eigen gemacht und die Hintergründe von Seiten der Römer beleuchtet. Der Gefreite Annius gelangt durch ein Würfelspiel an die brukterische Sklavin Thiudgif, welche später Zeugin eines bedeutenden Mordes wird. Dieser Mord ist einer der Schlüssel zum Verrat von Germanen an den Römern, angeführt durch den Cherusker Arminius.
Doch auch wenn durch diverse Hinweise – hier sei auch die Aussage des Cheruskers Segestes genannt – der Verdacht nahe liegt, dass die Germanen sich gegen die invasiven Römer stellen wollen, vertraut der Statthalter Varus seinem Freund Arminius blind. Bis zu dem Tag, an dem er feststellen muss, dass er und seine Legionen gänzlich hintergangen wurden und in einen tödlichen Hinterhalt geraten sind, der dafür sorgen wird, das drei Legionen, sechs Kohorten, diverse Alen und der gesamte Tross weitestgehend vernichtet werden. Nur wenige können entkommen und die Geschichte eines Massakers zur Freiheit der Germanen und Ehre deren Götter ins Imperium tragen.
Kritik zu Varus von Iris Kammerer
Nach ihrer Tribun-Trilogie, die sich bereits mit dem Thema der Varusschlacht und den Folgen daraus beschäftigte, hat sich Iris Kammerer der Schlacht selber in einem anschaulichen Werk angenommen. Die Sichtweise ist diesmal ausschließlich die der Römer, von denen auch die einzigen historischen schriftlichen Zeugnisse der Schlacht und deren Umstände existieren. Die Hintergründe für die Schlacht jedoch bleiben in ihrem Buch vielfach verborgen oder stützen sich nur auf wenige Informationen, die jedoch nicht das ganze Desaster der römischen Regierung in der Germania Magna widerspiegeln kann, dass letztlich zu den Ereignissen des germanischen Aufstandes führte.
Hier hätte man sich etwas mehr Hintergrund und klarere Aussagen gewünscht, denn die Spekulationen, die die Autorin den Charakteren in den Mund legt, sind doch manches Mal irreführend, wenn es ausschließlich um ausstehende Donationen zu gehen scheint. Dennoch ist das Buch empfehlenswert, stellt es doch eine mögliche Situation dar, wie es damals tatsächlich hätte gewesen sein können. Die Kämpfe werden gut beschrieben und auch das Leben der Soldaten versucht sie – nach den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen – so historisch wie möglich wieder zu geben. Auch ist die Geschichte – obwohl man ihren Ausgang von Anfang an kennt – durchaus spannend geschrieben, so dass man sie gut in einem durch lesen kann, was durch den Schreibstil von Frau Kammerer unterstützt wird.
Ein solides Werk, das für kurzweiliges Lesevergnügen sorgt und stilistisch an den ersten Band ihrer Trilogie anlehnt – womit es wieder eine Verbesserung zu ihrem letzten Werk darstellt – jedoch sicher kein Buch, was man in die höchste Kategorie „Meisterwerke historischer Romane“ eingliedern würde. – Rezensentin Micky für Bücherserien.de
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