Um was geht es in „Ein neuer Himmel“ von Margit Steinborn:
Hannah Rosenberg ist eine starke Frau, die im Berlin der 30er Jahre eine gute Anstellung als Lehrerin hat. Doch mit der zunehmenden Macht der Nationalsozialisten sieht sich die junge Frau mit jüdischen Wurzeln immer stärkeren Repressalien ausgesetzt. Sie findet in der Musik einen großen Halt und lernt die Liebe ihres Lebens kennen. Aber so einfach ist das alles nicht, denn Peter kann seine gesellschaftliche Stellung nicht für sie aufgeben. Er trifft eine schwerwiegende Entscheidung, die Hannahs Leben nachhaltig prägt und auch seines bestimmen wird. Als sie mit ihrer Tochter Melina Berlin verlassen muss, sucht sie Zuflucht bei völlig fremden Menschen und findet dort eine neue Familie für sich und ihre kleine Tochter. Aber auch fernab der großen Städte lauern Verrat und Denunziantentum. Wem kann Hannah wirklich trauen? Gleichzeitig entwickelt sich Peters berufliche Karriere geradezu rasant. Es dauert, bis er begreift, welch erschreckende Richtung das nationalsozialistische Regime einschlägt. Kann er Hannah in seiner Position überhaupt helfen? Von Selbstzweifeln geplagt, fasst Peter einen folgenschweren Entschluss.
Kritik zu dem Buch von Margit Steinborn:
In „Ein neuer Himmel“ greift Margit Steinborn hochemotional und äußerst sensibel ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte auf. Was eigentlich schwere Kost ist, bringt die Autorin mit angenehmer Leichtigkeit zu Papier. Sie betrachtet die damaligen Geschehnisse aus mehreren Perspektiven und erinnert an eine schreckliche Zeit. Die Autorin zeigt aber gleichzeitig, dass viele Menschen ihr Leben riskierten, um anderen zu helfen.
Beim Lesen wird anhand der vielen Fakten deutlich, dass die Autorin gründlich recherchiert hat. Der Roman ist wie ein Stückchen lebendige Geschichte. Es ist immer wieder erschreckend, wie so viele Menschen durch einen Einzelnen derartig manipuliert werden konnten. In „Ein neuer Himmel“ zeigt Margit Steinborn, wie wichtig kleinste Gesten der Menschlichkeit vor allem für die Verfolgten zur damaligen Zeit waren.
Sie beschreibt die Vorkommnisse in mehreren Handlungssträngen und nutzt ausführliche Beschreibungen großer Gefühle, um ihrem Roman die große Tristesse zumindest teilweise zu nehmen. Dadurch entsteht beim Leser ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits ist es immer wieder schockierend, was damals geschehen konnte, andererseits sind die Hoffnung, die Solidarität und die großen Emotionen der Menschen wie ein kleines Licht am Horizont. Sie berühren den Leser zutiefst.
Tiefgründige Protagonisten lassen das Bild der damaligen Zeit noch lebendiger werden. Durch ihre angenehme Art zu schreiben und ihr enormes Einfühlungsvermögen gelingt es der Autorin, ein Bild zu zeichnen, das nicht ausschließlich von düsteren Farben geprägt ist. Sie lässt hier und da sanfte Farbtöne aufblitzen, die die Stärke und den Zusammenhalt der Menschen wiederspiegeln.
Mein Fazit zu dem Buch „Ein neuer Himmel“:
Wüsste ich es nicht besser, würde ich denken, dass es sich bei diesem Roman um das Werk einer routinierten Autorin handelt. Dass es aber der Debütroman von Margit Steinborn ist, macht das Buch umso wertvoller. Wer eine düstere Epoche hautnah miterleben und gleichzeitig verschiedene Blickwinkel auf die Geschehnisse im nationalsozialistischen Deutschland kennenlernen möchte, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen, denn es zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig persönliche Stärke, Zusammenhalt und Hoffnung im Leben sind.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Eine neue Hoffnung 1
- Verlag: Tinte & Feder
- Seiten: 464
- Veröffentlichung: 9.6.2020
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9782496704358