Um was geht es in „Behemoth“ von T. S. Orgel?
Im Jahr 2302 hat es die Menschheit geschafft. Die Erde ist mehr oder weniger unbewohnbar geworden. Aussiedlungen auf den Mord und auf den Mars sind bereits vorgenommen worden, doch reichen diese bei Weitem nicht aus. Die einzige Chance, das Überleben der Erdbevölkerung zu sichern, sind drei große Generationsschiffe, die sich auf eine ganz besondere Reise vorbereiten: Der nächst bewohnbare Planet ist Jahrzehnte weg und die drei Kreuzer machen sich auf dem Weg, entwickeln aber in dieser Zeit eine eigene Lebensphilosophie. Als sie auf ein verlassenes Raumschiff treffen, sind erste Konflikte vorprogrammiert, denn an Bord dieses Schiffes befindet sich ein geheimnisvolles Objekt, um das ein irres Wettrennen beginnt, da jede Besatzung dieses für sich beanspruchen will.
Kritik zu dem Science-Fiction-Roman von T. S. Orgel:
Die Brüder Tom und Stephan Orgel, die seit vielen Jahren unter dem Pseudonym T. S. Orgel sehr erfolgreich Fantasybücher schreiben, legen mit „Behemoth“ einen Roman vor, der wie ihr Buch „Terra“ im Science-Fiction-Genre angesiedelt ist. Und das die beiden ihr Handwerk auch hier verstehen, haben sie mit „Terra“ bereits eindrucksvoll beweisen. Genau da knüpfen sie mit ihrem neuen Werk an. Wer die Geschichte aufmerksam liest und das andere Weltraumabenteuer kennt, wird einige Figuren und kleine Anspielungen wiederfinden, ohne das man aber den vorherigen Roman wirklich gelesen haben muss.
Apropos Anspielungen: „Behemoth“ ist voll von Andeutungen auf zahlreiche Klassiker des Genres aus den 1980ern und 1990ern Jahren. „Star Treck“, „Alien“ oder die Terminator-Filme werden hier oft Augenzwinkern zitiert. Das macht viel Spaß, zumal T. S. Orgel auch an Action nicht sparen. Animiert von den großen Hollywood-Blockbustern legen sie eine Space Opera vor, die sich stellenweise wie die Romanadaption eines solchen Hollywooddrehbuchs liest.
Dabei ist der Einstieg ein wenig sperrig. Auch das Glossar am Ende muss man mehr als einmal bemühen, um alle Figuren ihrem Schauplatz zuzuordnen. Doch das stört nicht wirklich, da die Autoren über einen mitreißenden Erzählstil verfügen, der den Leser mitten in das Geschenen zieht. Sicher, oft sind solche Story ein wenig verherrlichen, was das Militär und seine Waffen angeht. Und auch manch Stereotype bei den Charakteren muss man über sich ergehen lassen.
Doch das macht man gerne, da „Behemoth“ eine anfangs verschachtelte Handlung gut zusammenbringt. Drei parallel laufende Handlungsstränge sorgen für Spannung und Cliffhanger, bevor T. S. Orgel diese Fäden gekonnt zusammenführen. Dabei lernt der Leser ganz unterschiedliche Systeme kennen. Auch die kleinen Horror-Elemente sind gut dosiert und erzeugen für prickelnde Momente.
Mein Fazit:
Mit Sicherheit ist dieser Roman nicht mit einem Buch von Isaac Asimov zu vergleichen. Die stille Klasse eines Films wie „2001 – Odyssee im Weltraum“ wird man in „Behemoth“ gleichwohl nicht finden. Aber T. S. Orgel bedienen sich bei all diesen Vorbildern und wandeln das in eine ganz eigene Geschichte um, die richtig viel Spaß macht und die förmlich danach schreit, in Hollywood verfilmt zu werden. Wer für solche Space Opern eine Vorliebe hat, wird hier ein mehr als lesenswertes Buch bekommen.
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- Buchinfos:
- Serie: Keine
- Verlag: Heyne
- Seiten: 576
- Veröffentlichung: 10.5.2021
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783453321137