Im Laufe des Ersten Kreuzzuges wurde im Jahr 1118 der Orden der Templer gegründet, deren Mitglieder die legendären Tempelritter waren. Der Orden galt als erster seiner Art, der die Ideale der Mönche mit denen des adligen Rittertums vereinte – bis dato waren Kirche und Rittertum strikt getrennte Wege gegangen – und dadurch zum ersten Ritterorden wurde. Während der Kreuzzüge nahmen die Templer von ihrer Gründung an bis 1302 an jeder größeren Schlacht im heiligen Land – auch Outremer genannt – teil und erarbeiteten sich dadurch einen großen Namen in der Geschichte dieser Kreuzzüge.
Die Templer – mehr als nur Krieger:
Doch auch wirtschaftlich waren die Templer ein entscheidender Faktor in der Finanzwelt des späten Mittelalters. Durch die Komtureien der Tempelritter flossen Unmengen an Barschaften und anderer Finanzmittel, die einen entwicklungstechnischen Höhepunkt mit der Einführung eines Kreditbriefes – welcher ein Vorläufer der heute geläufigen Banknoten darstellte – hatten. Mit der Auflösung des Ordens durch Philipp IV. und der damit einhergehenden Zerschlagung der Templer, erhoffte sich der französische König – sowie diverse Gelehrte und Berater dessen – nicht nur die Vernichtung des Machtgefüges durch die Tempelritter, sondern auch die Tilgung seiner hohen Schulden bei den Templern und den Zugewinn immenser Reichtümer durch die Schätze der Tempelritter. Dies gelang nur teilweise, da die meisten Geld- und Sachwerte im Laufe der Auflösungsjahre des Ordens verschwanden. Und somit sind der Orden der Tempelritter und der Schatz der Templer auch heute noch Aufhänger für Romane und Verschwörungstheorien.
Der immense Reichtum des Ordens der Templer und das Verschwinden dieses „Schatz der Tempelritter“ birgt ein großes Potential für Verschwörungstheoretiker, die sowohl die damaligen Geschehnisse um den Auflösungsprozess und die Macht der Tempelritter als auch den Verbleib des Schatzes als Anlass für diverse Spekulationen und Theorien nutzen. In der Literatur findet sich heute eine Vielzahl an Büchern, die sowohl die Belletristik – hier seien als aktuelle Werke „Das Sakrileg“ von Dan Brown oder die Serien um Will Campbell von Robyn Young und „Die Templerin“ von W. Hohlbein genannt – als auch die Fachliteratur beherrschen. Wissenschaftler und Verschwörungstheoretiker versuchen dabei anhand von Fakten und Quellen den Weg des Ordens und dem verschollenen Schatz der Tempelritter auf die Spur zu kommen.
Nicht selten findet man gerade im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien die Templer betreffend dabei Werke, die sich ausschließlich auf haltlose Spekulationen stützen. Allerdings gibt es vermehrt Sachbücher in diesem Bereich die sich bemühen auf wissenschaftliche Daten und Fakten zurückzugreifen und diverse Theorien und Szenarien bezüglich der Tempelritter entwerfen, welche nicht nur interessant dargestellt sind, sondern durchaus auch als Möglichkeiten in Betracht gezogen werden können.