Anmerkung: „Die Tote im Container“ ist der erste Band der Paula Pihlaja-Reihe von A.M. Ollikainen.
Um was geht es in „Die Tote im Container“ von A.M. Ollikainen?
Mittsommertag in Finnland. An einem der wichtigsten Feiertage sorgt der Mord an einer jungen Frau für Aufsehen. Vor der Villa der bekannten Familie Lehumusoja wird ein Container mit Meerwasser gefunden, in dem die Frau qualvoll ertränkt wurde. Niemand scheint das Opfer zu kennen und doch stellt sich natürlich die Frage, in welcher Beziehung sie zu der wohlhabenden Familie stand. Kommissarin Pihjala und ihren Kollegen beginnen mit den Ermittlungen und untersuchen dabei nicht nur die von der Familie geführte Unternehmensgruppe, sondern auch eine Stiftung. Als sie im Verlauf herausfinden, dass die Frau aus Namibia stammt und in ihrem Hotelzimmer ein Dokument gefunden wird, das von dem ehemaligen Unternehmer Lehmusoja unterschrieben worden ist, beginnt Paula Pihjala unbequeme Fragen zu stellen.
Kritik zu dem Kriminalroman von A.M. Ollikainen:
Vorhang auf für ein gänzlich neues Ermittlerteam und ein ebenso neues Autorenehepaar. Aki und Mila Ollikainen haben sich das passende Pseudonym A.M. Ollikainen zugelegt und stellen mit „Die Tote im Container“ den ersten Fall ihres Teams Helsinki vor. Ein Team, das fast schon genretypisch besetzt ist und das in dieser Form gleich auf dem Fernsehbildschirm ermitteln könnte. Da ist die recht große und sportliche Paula Pihjala, die von allen nur Gwendoline genannt wird, da ist ihr geschiedener Kollege Hartikainen, da ist ihr Kollege Kathu, ein Spezialist für Wirtschaftsverbrechen, der neu in der Mordkommission ist und da ist noch Renko, das jüngste Mitglied im Team. Der frischgebackene Vater ist äußerst redselig, was gerade Paula zu Beginn eher ein Dorn im Auge ist.
Die vier Charaktere ermitteln in einem Fall, der Spaß macht. „Die Tote im Container“ beginnt mit unterschiedlichen Szenen, in denen die vier Ermittler eingeführt werden, der erfolgreiche Geschäftsmann Hannes Lehmusoja erfriert und in dem vor allem der Mord an der jungen Frau ausgesprochen düster geschildert wird.
Diese interessante Kombination weckt Interesse und zeigt, dass A.M. Ollikainen ihr Handwerk verstehen. Zumal die privaten Verwicklungen der vier Ermittler nur fein dosiert am Rande in den Plot einfließen. Das finnische Autorenehepaar legt den Fokus klar auf den Fall. Dieser entwickelt sich mehr und mehr zu einem Wirtschaftskrimi, in dem Themen wie Entwicklungshilfe oder Missionsarbeit in Namibia eine große Rolle spielen. Die stellenweise recht komplexe Handlung bremst ein wenig das Tempo aus, ohne den Roman langweilig zu machen. Da die Autoren eine Zeitlang selbst in Namibia verbracht haben, sind es sicher eigene Erfahrungen, welche die beiden hier gekonnt verarbeitet haben.
Auch handwerklich haben die Autoren viel zu bieten. Kurze, prägnante Sätze bringen die Handlung auf den Punkt. Bei den Dialogen hält man sich mit langen Monologen zurück, weshalb sich der Roman stellenweise bereits wie eine Drehbuchvorlage liest. Durch die kurzen Kapitel ist man immer wieder geneigt, noch ein, zwei Kapitel zu lesen, bevor man das Buch auf dem Nachttisch drapiert.
Mein Fazit:
Mit „Team Helsiniki: Die Tote im Container“ legt das finnische Autorenehepaar A.M. Ollikainen einen soliden, lesenswerten ersten Fall ihrer Krimiserie vor. Wer auf komplexe Storys mit Wirtschaftselementen steht, kommt hier voll auf seine Kosten. Hinzu kommen vier Ermittler, die sympathisch rüberkommen, und über die man gerne noch etwas mehr erfahren möchte. Insgesamt ein schöner Auftakt, der Neugier weckt und Lust auf weitere Fälle macht.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Paula Pihlaja 1
- Verlag: Lübbe
- Seiten: 352
- Veröffentlichung: 25.3.2022
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783785727942