Einleitung zu Mefisto von Richard Montanari:
Richard Montanari ist ein US-amerikanischer Schriftsteller, welcher in Cleveland (Ohio) im Jahr 1952 geboren wurde. Seinen Durchbruch in Deutschland erzielte er mit dem Buch „Cruzifix“. Es handelt sich dabei um den ersten Band der Kevin Byrne und Jessica Balzano-Reihe.
„Mefisto“ ist der zweite Band aus dieser Reihe und thematisiert Filmmorde, denn der Täter nimmt den Todeskampf seiner Opfer auf Video auf und baut diesen in bekannte Filmsequenzen, wie Alfred Hitchcocks „Psycho“, ein.
Hitchcocks „Psycho“ wurde 1960 abgedreht und veröffentlicht. Für damalige Möglichkeiten ein grandioser Film. Die etwa 2 Minuten lange Dusch-Szene erlangte enorme Bekanntheit und zählt noch heute zu den visuell, wie auch musikalisch bekanntesten Szenen der Filmgeschichte. Jedoch für heutige Verhältnisse ist diese Szene recht einfach gehalten und ich war gespannt wie der Autor diese und weitere Szenen in sein Buch einbaut. „Psycho“ ist übrigens eine Buchverfilmung vom gleichnamigen Roman des Autors Robert Bloch und der Roman kann bei Interesse hier bestellt werden.
Richard Montanari hat mit Jessica Balzano einen sympathischen Charakter erschaffen.
Sie ist Detective bei der Mordkommission in Philadelphia und allein erziehende Mutter. Der Vater Vincent Balzano ist beim Rauschgiftdezernat tätig und gibt ein bisschen Würze, da Jessicas Kollegen auch ihn kennen und somit interessante Berührungspunkte geschaffen werden. Als Gegenstück steht ihr Kevin Byrne zur Seite. Er lebt in Scheidung und hat mit seiner Frau eine gehörlose Tochter. Die Kariere von Kevin Byrne erlitt einen Knick als er seinen Partner verloren hat. Schon im ersten Roman, „Cruzifix“, meisterte Byrne gemeinsam mit Jessica Balzano die Jagt nach dem grausamen Mörder, der es auf katholische Mädchen abgesehen und sie schrecklichen Todesritualen unterzogen hat. Dieser erste Band war schon grausam, aber auch ungemein fesselnd. Somit war ich von Anfang an im Bann des Ermittlerduos gefangen und für mich war klar, diese Serie werde ich im Auge behalten.
Mefisto ist auf jeden Fall ein absolut reizvolles Buch für Filmfans und auch bereits nach nur wenigen Seiten sind mehrere Filme mit Ausschnitten beschrieben oder es wurden Anspielungen auf Filme gemacht. Richard Montanari fügt Serien, Filmtitel, Darsteller, Autoren, Regisseure, Filmcharakter und diverses andere in verschiedensten Variationen ein – wie z.B. in folgendem Ausschnitt aus dem Buch:
„»Wow. Wie in Law & Order.« Genau dachte Jessica. Nur dass in Law & Order die Fälle binnen einer Stunde gelöst wurden. Wenn man die Werbepausen abzog, sogar noch schneller. “
Solche Bemerkungen und Anspielungen bringt er gekonnt und nicht zu knapp herüber um den Erwartungen der Filmfans gerecht zu werden. Nicht jeder Filmtitel sagte mir etwas, aber es wäre auch ein zu großer Aufwand jeden Film zu recherchieren und würde im Lesefluss störend sein. Aber auch ohne umfassendes Wissen über Filme ist Mefisto absolut verständlich und nachvollziehbar.
Im ersten Teil des Buches wird die Vergangenheit gut und verständlich in die laufende Handlung eingebaut. An einigen Stellen erscheint die Erzählung jedoch etwas überladen und möglicherweise kann der Leser die vielen Vorfälle nicht mehr richtig aufnehmen. Es stellte sich für mich die Frage, welche Infos der Leser für die folgende Ermittlung benötigt und welche nicht. Denn diese Einblicke erfolgen zusätzlich durch unterschiedliche Augen, was das Lesen kurzweilig und interessant gestaltet aber auch ziemlich komplex ist.
Gelegentlich wird ein Kapitel in der Gegenwartsform eingefügt, welches offensichtlich die Sicht des Täters darstellt. Andere Kapitel, die durchaus auch einen Verdächtigen darstellen könnten, sind jedoch in der Vergangenheitsform niedergeschrieben. Richard Montanari fordert seinen Leser somit, denn die Kapitel beginnen meist, ohne dass der Leser auf den ersten Blick erfassen kann, wann und aus welchem Blickwinkel auf das Geschehen geblickt wird. Das Geschehen beginnt langsam, fast schon schleppend, doch mit zunehmender Seitenzahl nimmt die Mordrate eine rasante Geschwindigkeit an. Mit dieser zunehmenden Dramatik schwinden die teils verspielten Filmverweise und es geht mehr in einen Thriller über, was dem Buch auch zu Gute kommt.
Detective Byrnes glänzender Schein wird letztendlich getrübt durch seine Aktivitäten außerhalb des Dienstes, und der Leser fragt sich, wie das wohl ausgehen wird. Wird er der Held sein? Wird keiner der Kollegen etwas erfahren? Lassen wir uns vom Autor überraschen und verfolgen die nächsten Bände der spannenden Serie. – Rezensentin Talia für Bücherserien.de
Zur Kevin Byrne und Jessica Balzano-Reihe von Richard Montanari.
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