Anmerkung: „Transatlantik“ ist der 9. Band der Gereon Rath-Reihe von Volker Kutscher.
Um was geht es in dem Buch „Transatlantik“?
USA im Frühjahr 1937. Gereon Rath hat den Absturz der Hindenburg in Lakehurst überlebt und baut sich in New York eine neue Existenz auf. Nach zahlreichen Rückschlägen findet er eine Anstellung als Briefzusteller und staunt nicht schlecht, als er eines Tages seinen alten Widersacher Marlow trifft. Erneut bricht die Feindschaft zwischen diesen Männern aus. Unterdessen ist Charlotte Rath in Berlin damit beschäftigt, ihr ehemaliges Pflegekind Fritz aus einer psychiatrischen Anstalt zu holen. Dort wurde er von den Nationalsozialisten eingespart, um ihn stumm zu stellen, da er Zeuge eines Mordes im olympischen Dorf geworden ist. Hinzu kommt, dass Charlotte gemeinsam mit Kriminalkommissar Andreas Langer, Gereons Nachfolger, einen Fall aufklären muss, in den ihre Freundin Greta verstrickt ist.
Kritik zu dem Kriminalroman von Volker Kutscher:
Mit bisher acht Bänden, die ihren Anfang Ende der 1920er Jahre genommen haben, hat der deutsche Autor Volker Kutscher ein überaus komplexes Geflecht an Figuren rund um seine Hauptfigur Gereon Rath erschaffen. Ein Geflecht, dass inzwischen auch die Fernsehbildschirme in Form von „Babylon Berlin“ erobert hat, deren Grundlage diese Romanserie ist. Mit „Transatlantik“ gibt es nun den neunten Roman dieser Reihe.
Natürlich empfiehlt es sich bei solchen Serien, stets mit Band 1 zu beginnen. Um aber diesen Plot in Gänze genießen und vor allem auch die Zusammenhänge verstehen zu können, ist es absolut notwendig den Vorgänger „Olympia“ zu kennen. Mehr als einmal bezieht sich Volker Kutscher auf die dortige Handlung, da viele Ereignisse, die dort begonnen wurden, hier ihre Fortsetzung finden.
Mit knapp 600 Seiten ist „Transatlantik“ erneut ein Schwergewicht geworden. Allerdings muss man diesmal ein paar kleine Abstriche hinnehmen. Dies gilt vor allem für den Handlungsstrang um Gereon Rath in New York. Zum einen findet dieser eher am Rande statt, was für einige Leser sicher ungewöhnlich ist. Zum anderen wirkt er nicht richtig ausgegoren. Es steht zu vermuten, dass hier lediglich der Grundstock für die Handlung des zehnten Bandes gelegt werden soll. Abstriche muss man ebenfalls bei dem Erzählstrang um Hermann Göring und dessen Anwesen in der Schorfheide machen. Obgleich die historischen Fakten sicher ausgezeichnet recherchiert wurden, will dieser Strang nicht komplett überzeugen.
Anders verhält es sich bei dem Fall um Charlotte und Andreas Langer. Hier hat „Transatlantik“ seine richtig großen Momente und hier kann Volker Kutscher wieder zur Höchstform auflaufen. Die Frage, ob Charly die Reise nach Prag gelingt, ist mit zahlreichen überraschenden Wendungen versehen, die unterm Strich zeigen, warum diese Romanserie so viele Fans hat. Doch auch hier greift die Tatsache, dass es unter anderem um einen Mord an einem Gefangenen im Konzentrationslager Sachsenhausen geht, auf Ereignisse im Vorgängerroman „Olympia“ zurück.
Mein Fazit:
Würde man Volker Kutscher vorwerfen, dass er mit diesem Buch erstmals in seiner Gereon-Rath-Reihe schwächelt, würde man dem Roman nicht gerecht werden. Ja, es gibt einige Passagen, die nicht ganz so gut wie gewohnt funktionieren, doch insgesamt fügt sich die Handlung in die mehr als lesenswerte Serie ein. Wer von Beginn an dabei ist, wird erneut mit den Charakteren hoffen, bangen und leiden.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Gereon Rath 9
- Verlag: Piper
- Seiten: 560
- Veröffentlichung: 27.10.2022
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783492071772