Anmerkung: Der Kriminalroman „Erdschwarz“ von Tove Alsterdal ist der 2. Band der Eira-Sjödin-Trilogie.
Um was geht es in „Erdschwarz“ von Tove Alsterdal?
In der kleinen Bergbaustadt Malmberget nördlich des Polarkreises werden Bewohner und ihre Häuser umgesiedelt. Während die Mine Gebäude für Gebäude verschlingt, sind die Erinnerungen der Gemeinde in der riesigen Grube zusammengebrochen, die sie das Loch nennen. Nur ein paar hartnäckige Seelen klammern sich an ihre Häuser und weigern sich zu gehen. Als zwei Arbeiter, die ihre letzten Vorbereitungen treffen, ein Geräusch aus einem Keller hören, schlagen sie ein Kellerfenster ein und finden einen verängstigten Mann zusammengerollt in einer Ecke. Unterdessen untersucht die Polizistin Eira Sjödin das Verschwinden eines Mannes, der von seiner Ex-Frau als vermisst gemeldet wurde. Eira und ihre Kollegen durchsuchen seine Wohnung, kontaktieren Freunde und Verwandten und fragen örtliche Krankenhäuser ab, doch der Mann ist spurlos verschwunden. Als ein weiterer Mann verschwindet, ist Eira persönlich involviert. Ihr Chef GG, mit dem sie eine Liaison hat, ist ebenfalls von einer Sekunde auf die andere nicht mehr da und Eira muss sich einem schwer fassbaren Täter stellen.
Kritik zu zu dem Buch von Tove Alsterdal:
Mit „Erdschwarz“ legt die schwedische Autorin Tove Alsterdal den zweiten Band ihrer Trilogie um Eira Sjödin vor. Insbesondere ihre Hauptfigur ist es, die diese Serie so lesenswert macht. Eira wurde von Kindesbeinen an beigebracht, keine Forderungen zu stellen; man sollte sich den Umständen anpassen, so schlecht sie auch sein mögen. Es war eine Frage des Durchhaltevermögens, kein Schwächling zu sein, der sich hinlegt und wimmert. Daher ist Eiras Beziehung zu ihrer dementen Mutter und ihrem Bruder sehr gelungen. Die Autorin beschreibt die Komplexität von Demenz und die Pflege der Eltern gut. Auch die Polizisten sind sympathisch gezeichnet, mit Fehlern und Schwächen.
Ein weiteres Plus von „Erdschwarz“ ist die liebevolle Zeichnung des Schauplatzes. Tove Alsterdal strahlt eine Wärme für die Region aus, in der die Geschichte spielt, und die Leser bekommen ein Gefühl für die Umgebung und das, was die Charaktere erleben. Und natürlich ist es der Plot an sich, der den Leser fordert. Obgleich es immer wieder Rückblenden zum ersten Teil „Sturmrot“ gibt, und man daher „Erdschwarz“ durchaus als Stand Alone-Roman lesen kann, empfiehlt es sich, mit dem ersten Band der Trilogie zu beginnen, um alle Zusammenhänger der Figuren zu verstehen.
Die Suche nach dem Täter ist hier vielleicht nicht ganz so spannend und originell wie in Band 1, doch bedingt durch das Verhältnis zu ihrem Chef, den Eira im Verlauf der Handlung suchen muss, bekommt der Roman eine vollkommen eigene Note und Dynamik. Gerade die Fragen, warum ihr Bruder verhaftet wird und was mit GG passiert ist, machen dieses Buch lesenswert, der vor allem die Leser überzeugen wird, die eine Vorliebe für schwedische Noir-Krimis haben.
Mein Fazit:
Die schiere Flut nordirischer Krimis wird mit der Trilogie von Tove Alsterdal um eine Reihe erweitert. Wer den ersten Band „Sturmrot“ gelesen hat, wird sicherlich auch „Erdschwarz“ lesen wollen und letztlich nicht enttäuscht, obgleich er eine Spur schwächer ist. Durch das Ende wird man bestimmt zum dritten Band „Nebelblau“ greifen, der im Frühjahr 2023 erscheinen wird.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Eira Sjödin 2
- Verlag: Rowohlt
- Seiten: 480
- Veröffentlichung:18.10.2022
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783499007798