Anmerkung: Der Roman „Witwenwald“ ist der 2. Band der Kommissar Bark-Reihe von Anna Jansson.
Um was geht es in „Witwenwald“ von Anna Jansson?
Kristoffer Bark arbeitet in der Cold-Case-Abteilung an einem Fall, der bereits einige Jahre zurückliegt. Emelie Kartmann wurde grausam ermordet und zuvor gestalkt. Immer wieder haben ihr anonyme Anzeigen das Leben schwer gemacht. Gleiches gilt für Kristoffers Kollegin Sara Bredow, die wegen Burnouts schon zwei Jahre krankgeschrieben ist. Auch ihr machen Strafanzeigen beim Jugendamt zu schaffen. Unter dieser Situation leidet natürlich ihre Familie. Und dann eskaliert die Situation. Nach einem Geschäftsessen wird Saras Mann ermordet. Kristoffer stellt fest, dass es einige Parallelen zum Fall von Emelie Kartmann gibt. Jetzt stellt sich die Frage, ob auch Sara in Gefahr ist. Kristoffer setzte alles daran, den Fall zu lösen, doch die Schlaufe um Saras Hals zieht sich immer enger zusammen.
Kritik zu dem Kriminalroman von Anna Jansson:
Mit „Witwenwald“ legt die schwedische Schriftstellerin Anna Jansson den zweiten Fall um Kommissar Kristoffer Bark vor, der sein Debüt in Leichenschiff feierte. Ein Debüt, das etwas Zeit gebraucht hat, um in die Gänge zu kommen, dann aber den Leser mit einem gut strukturierten Plot überzeugen konnte.
Ähnlich verhält es sich bei diesem Roman. Im Wechsel erzählt die Schriftstellerin aus Sicht von Kristoffer und Sara die Geschichte, wobei die ersten 150 Seiten eher dazu dienen, das Setting einzuführen. Insbesondere Sara und ihr Background nehmen viel Raum ein. Allerdings stört dies nicht, da Sara sehr lebensnah und authentisch gezeichnet wird und sich der Leser gut mit ihr identifizieren kann.
Gleiches gilt für Kristoffer Bark. Besonders, wenn man ihn aus dem ersten Band kommt. Im Gegensatz zu „Leichenschiff“ ist hier eine positive Entwicklung zu erkennen, die auch auf das Verhältnis zu seiner Ex-Frau Ella zutrifft. Hat man als Leser diese ersten Seiten hinter sich, nimmt „Witwenwald“ mehr Fahrt auf, ohne ein echter Pageturner zu werden. Der notorische Einzelgänger Bark muss feststellen, wie wichtig Teamarbeit ist und der Leser wird jetzt mit einem Fall konfrontiert, der durchdacht und schlüssig ist. Und der zum Finale hin sogar so etwas wie Tempo bekommt.
Das alles gipfelt in einen Showdown, der überraschend, aber logisch ist und zeigt, dass Anna Jansson eine überaus routinierte und gute Autorin ist. Natürlich wurde das Ende mit einem Cliffhanger versehen, dass es ja mit „Puppenblut“ definitiv einen dritten Teil geben wird, auf den man sich nach dieser Lektüre durchaus freuen kann.
Zweite Teile einer Trilogie besitzen ja oft den Ruf zurückhaltender und schwächer zu sein, als ihr Auftakt. Im Fall von „Witwenwald“ trifft das nicht zu, da der Roman letztlich auf einem Level mit dem ersten Band steht. Zumal sich die beiden Werke auch vom handwerklichen Aufbau sehr ähnlich sind. Da es gerade ab Kristoffer Bark neue Facetten zu entdecken gibt, lohnt sich der Krimi für alle, die den ersten Band gelesen haben.
Anna Jansson legt mit diesem Roman einen lesenswerten zweiten Teil ihrer Reihe um Kristoffer Bark vor. Wer den ersten Band gelesen hat, kann hier mit gutem Gewissen zugreifen. Man wird zum einen gut unterhalten und kann zum anderen gespannt dem letzten Teil der Trilogie entgegensehen.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Kommissar Bark 2
- Verlag: Blanvalet
- Seiten: 400
- Veröffentlichung: 9.11.2022
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783734111617