Anmerkung: „Schlangengrube“ von Daniel Holbe und Ben Tomasson ist der 7. Band der Sabine Kaufmann-Reihe.
Um was geht es in dem Kriminalroman „Schlangengrube“?
Die hessische Polizei trifft in letzter Zeit vermehrt auf geschmuggelte exotische Tiere. Doch bisher war das eher selten ein Fall für die Kriminalpolizei. Das ändert sich, als in einer Kiste aus dem Amazonas eine Tote liegt. Sabine Kaufmann übernimmt die Ermittlungen gemeinsam mit ihrem Kollegen Ralph Angersbach. Als Erstes gilt es, die Identität der Toten zu klären. Kim Helbig scheint sich auf den Weg nach Kolumbien gemacht zu haben, um dort den Wilderern das Handwerk zu legen. Eine Entscheidung, die sie mit dem Tod bezahlt hat. Dann wird auch noch Kaufmanns LKA-Kollege Holger Rahn bei einem fingierten Ankauf von illegaler Ware schwer verletzt. Da durch den Überfall sein Gedächtnis beeinträchtigt ist, ist er bei den Nachforschungen keine große Hilfe. So müssen Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach selber in der Vergangenheit von Rahm bohren und sich fragen, ob er in den Schmuggel verstrickt ist. Als ein weiterer Mord geschieht spitzen sich die Ereignisse zu.
Kritik zu dem Buch von Daniel Holbe und Ben Tomasson:
Mit „Schlangengrube“ legt der deutsche Autor Daniel Holbe den siebten Band seiner Reihe um Sabine Kaufmann vor. Wie bei den letzten Büchern, hat er auch diesmal Unterstützung von seinem Kollegen Ben Tomasson erhalten. Die große Frage, die diesen Roman trägt, ist sicher, wie der Mord an Kim in Kolumbien mit den Ereignissen in der hessischen Provinz zusammenhängt. Dabei tauchen die beiden Schriftsteller tief in die Materie des Schmuggels ein und liefern einige gute Einblicke hinter die Kulissen. Mühelos schaffen sie es, diese Informationen nicht zu Lasten des Lesetempos einzubetten, sondern so in den Plot einzubauen, dass die Spannung trotzdem permanent erhalten bleibt.
Ein weiterer Pluspunkt von „Schlangengrube“ und der ganzen Reihe sind die Charaktere, denen Daniel Holbe und Ben Tomasson eine gute Entwicklung gegeben haben. Da ist zum einen Sabine Kaufmann, die zwischen ihrem Kollegen Ralph und dem LKA-Mann Holger rahn hin und hergerissen ist. Da ist eben ihr Partner Angersbach, der sich in Sabine verliebt hat, aber nicht weiß, ob und wie er ihr seine Gefühle sagen soll. Und das ist vor allem Professor Dr. William Hack, von allen nur Hackebeil genannt. Der Rechtsmediziner, der ein Auge verloren hat, ist so etwas wie der heimliche Start dieser Krimireihe und für Ralph ein geradezu väterlicher Freund. Insbesondere das Verhältnis der Protagonisten ist eine weitere Säule, die diese Romane lesenswert macht.
Stilistisch ist „Schlangengrube“ sicher kein Anwärter für einen Literaturpreis. Die Sprache bewegt sich auf einem recht einfachen Niveau und ein ums andere Mal ist die Nennung der vollen Namen der Figuren ein wenig nervend. Auch der eine oder andere Dialog hätte etwas flotter gestaltet werden können, doch insgesamt macht der Krimi schon Spaß.
Wer die bisherigen Romane von Sabine Kaufmann mochte, wird mit diesem neuen Roman seine Freude haben. Die originelle Idee ist von Daniel Holbe und Ben Tomasson in einen spannenden und gut durchdachten Plot verpackt worden, der den Leser bei der Stange hält und dem man auch die eine oder andere stilistische Schwäche verzeiht.
„Schlangengrube“ von Daniel Holbe und Ben Tomasson kaufen:
- Anzeige: Buch bestellen bei:
- Amazon
- Thalia
- Hugendubel
- Weltbild
- Infos über das Buch:
- Serie: Sabine Kaufmann 7
- Verlag: Knaur
- Seiten: 400
- Veröffentlichung: 30.12.2022
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783426525913