Anmerkung: Der Thriller „Nachtjagd“ ist der insgesamt 6. Band der Anton Brekke-Reihe von Jan-Erik Fjell.
Um was geht es in dem Roman „Nachtjagd“ von Jan-Erik Fjell?
Kriminalkommissar Anton Brekke wird zu einem Tatort gerufen, bei dem ihm ein übler Anblick erwartet. Eine junge Frau wurde ermordet und schwer misshandelt. Alles deutet auf die Handschrift des Serienmörders Stig Hellum hin, der vor einiger Zeit anlässlich einer Verlegung in ein anderes Gefängnis geflohen ist. Zusammen mit seinem Partner Magnus Torp ist Brekke dem Mörder auf der Spur. Allerdings wird er seit Tagen von Schmerzen heimgesucht, die er zunächst mit Medikamenten bekämpft, bevor er dann ins Krankenhaus muss, um von dort seinem jungen und noch etwas unerfahrenen Partner zu unterstützen. Der Fall wird zudem mysteriöser, als eine zweite Frauenleiche gefunden wird. Unterdessen wartet Nathan Sudlow in einer Todeszelle in Texas auf seine Hinrichtung. Einem Geistlichen erzählt er von einer Begebenheit, die sich 1994 in Norwegen ereignet hat. Doch was hat dies mit den aktuellen Ereignissen zu tun?
Kritik zu dem Thriller von Jan-Erik Fjell:
Der norwegische Autor und Radiomoderator Jan-Erik Fjell hat schon mehrere Romane mit seinem sympathischen Ermittler Anton Brekke verfasst, von denen auch einige in Deutschland erschienen sind. Kennen muss man diese nicht zwingend, um „Nachtjagd“ genießen zu können. Mit rund einhundert Kapiteln auf knapp 450 Seiten und wechselnden Perspektiven bewegt sich der Autor auf den Spuren amerikanischer Kollegen. Und so liest sich der Roman äußerst spannend, zumal es zahlreiche Cliffhanger gibt, die es schwer machen, das Buch aus der Hand zu legen. Insbesondere die ersten einhundert Seiten besitzen eine solche Intensität, wie man es nur selten in einem Thriller findet.
Anfangs denkt man, dass die Story um Stig Hellum der zentrale Punkt ist, doch mit zunehmender Dauer merkt man, dass der Strang um Nathan Sudlow eine mehr als gewichtige Rolle spielt. Der wegen mehrfachen Mordes verurteilte Mann erzählt davon, was sich 1989 und vor allem 1994 auf einer Hurtigruten-Kreuzfahrt ereignet hat. Durch diese zahlreichen Perspektivwechsel muss man als Leser schon aufmerksam dabei bleiben, um alle Zusammenhänge zu verstehen und die auftretenden Personen korrekt zuordnen zu können. Doch genau das macht im Fall von „Nachtjagd“ richtig viel Spaß, da Jan-Erik Fjell sein Handwerk versteht. Er legt falsche Spuren aus und die zentrale Frage lautet: Wie sollen denn diese beiden Storys zusammengehören.
Dabei zieht der Autor die Beantwortung dieser Frage in die Länge und führt den Leser ein ums andere Mal aufs Glatteis. Natürlich steigern sich dadurch die Erwartungen an eine schlüssige Lösung. Und genau die bekommt man hier! Alles wird logisch erklärt, sodass man ein wenig sprachlos am Ende dasitzt. Ihren Teil zum Gelingen tragen auch die beiden Ermittler bei. Vor allem Anton Brekke, geschieden und Vater eines 15jährigen Sohnes besitzt eine ruppige Art, die ihn aber trotzdem sympathisch macht, da er das Herz auf dem rechten Fleck trägt.
Mein Fazit:
Obgleich es schon Romane von Jan-Erik Fjell in Deutschland gab, wird „Nachtjagd“ für den einen oder anderen Leser sicher eine Neuentdeckung sein. Und zwar eine, die sich lohnt. Der erzählstarke Thriller besitzt einen Plot, der von der ersten Seite an fesselt und der im Verlauf der Handlung zahlreiche Überraschungen bereithält.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Anton Brekke 6
- Verlag: Goldmann
- Seiten: 512
- Veröffentlichung: 17.7.2023
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783442495290