Rezension zu dem Kriminalroman „Dunkelwald“ von Johanna Mo

Anmerkung: Der Krimi „Dunkelwald“ von Johanna Mo ist der 3. Band der Hanna Duncker-Reihe.

Um was geht es in dem Roman „Dunkelwald“?

Eigentlich will Hanna Duncker einen gemütlichen Abend zu Hause verbringen, als sie mitten in der Nacht von einem Geräusch geweckt wird. Dazu nimmt sie einen üblen Geruch wahr: Feuer! Ihr Haus steht in Flammen, doch Hanna gelingt es, sich vor den Brand zu retten. Sie ist sich sicher, dass das Feuer mit den Ermittlungen zu tun hat, die sie im Fall ihres Vaters angestellt hat. Es scheint, als wolle jemand verhindern, dass Hanna entlastendes Material findet. Allerdings hat sie nicht die Zeit, sich um die Rehabilitierung ihres Vaters zu kümmern. In einem angrenzenden Waldstück werden die sterblichen Überreste eines Mannes gefunden. Zwar ist seine Identität recht schnell festgestellt und die Spuren führen ins Jahr 1999 zurück. Für Hanna stellt sich die Frage, ob sie wirklich einen Mörder finden kann, dessen Tat so lange zurückliegt?

Kritik zu dem Buch von Johanna Mo:

Mit „Dunkelwald“ legt die im südschwedischen Kalmar aufgewachsene Schriftstellerin Johanna Mo den dritten Roman um ihre Ermittlerin Hanna Duncker vor. Der Aufbau der Story ist ähnlich der ersten beiden Bände „Nachttod“ und „Finsterhaus“. Es gibt einen zweigeteilten Plot, der sich auf den jeweils aktuellen Fall bezieht. In diesem Roman die Ermittlungen im Fall des Leichenfundes. Und es gibt den Part, der sich mit Hannas Vater beschäftigt, der wegen Mordes und Brandstiftung verurteilt wurde. Im Vergleich zu den beiden anderen Bänden hat sich die Gewichtung der Handlungen aber verändert. Durch den Brandanschlag rückt Hannas Vergangenheit stärker in den Vordergrund und liefert dadurch viele spannende Momente, während die Untersuchungen im Cold Case sich etwas zurücknehmen. Was bleibt, ist die Tatsache, dass Johanna Mo beide Parts sehr gut verbunden hat.

Ebenfalls gleich geblieben ist der Fakt, dass die Autorin wieder mit unterschiedlichen Perspektiven arbeitet. Zwar liest sich „Dunkelwald“ anfangs ein wenig verwirrend, da man die verschiedenartigen Charaktere erst zuordnen muss, noch dazu, wenn man sich in diesem Universum nicht auskennt. Doch mit zunehmender Dauer wird man belohnt, da man durch die Wechsel an der einen oder anderen Stelle einen Wissensvorsprung vor den Figuren hat. Hinzu kommen einige Cliffhanger, die dem Roman ein hohes Tempo geben, da einen immer wieder veranlassen, ein weiteres der relativ kurzen und kurzweiligen Kapitel zu lesen. Weiterhin gelingt es Johanna Mo die Story in ein packendes und in sich stimmiges Finale zu führen, und zudem einen kleinen Cliffhanger in Hanns Familiengeschichte zu setzen, sodass man ahnt, dass dieser Roman nicht das Ende der Serie ist. Das wäre auch schade, da man gerne noch ein viertes Abenteuer mit Hanna Duncker erleben möchte.

Fans nordischer Krimis kommen bei „Dunkelwald“ voll und ganz auf ihre Kosten. Die Mischung aus spannenden Fällen und verzwickter Familiengeschichte ist der Schriftstellerin sehr gut gelungen. Beides harmoniert ausgezeichnet und wird durch komplexe Charaktere abgerundet. Um in den vollen Genuss zu kommen, empfiehlt es sich aber, mit Band 1 der Reihe zu beginnen.

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