Anmerkung: „Der doppelte Tod“ ist der 23. Band der Julia Durant-Reihe von Andreas Franz und Daniel Holbe.
Um was geht es in „Der doppelte Tod“ von Daniel Holbe?
In der Frankfurter Innenstadt kommt es mitten am Tag zu einer blutigen Messerstecherei, in deren Folge ein Mensch getötet wird. Der Täter kann spurlos entkommen. Die Ermittlungen gehen an das Kommissariat 11 und an Julia Durant, die zunächst von einer Beziehungstat ausgeht. Auch im Umfeld der Bandenkriminalität ermitteln sie, bis ein Video auftaucht, dass den Fall in eine gänzlich andere Richtung lenkt. Auf dem Film ist zu erkennen, dass das vermeintliche Opfer der Angreifer war. Hat sich der Täter also nur verteidigt? Am Opfer gefundene DNA-Spuren überraschen Julia Durant und ihr Team. Scheinbar hatte es Kontakt zu einer jungen Frau, die vor dreißig Jahre ermordet wurde und deren Leiche man nunmehr in einem alten Steinbruch entdeckt hat. Jetzt gilt es, diese Fälle in Einklang zu bringen, was sich als überaus kompliziert herausstellt.
Kritik zu dem Krimi „Der doppelte Tod“:
Mit „Der doppelte Tod“ schließt Daniel Holbe zu Serienschöpfer Andreas Franz auf, der bis zu seinem Tod elf Julia-Durant-Romane verfasst hat. Diese Zahl steht jetzt auch bei seinem Nachfolger zu Buche. Einen Roman haben beide geschrieben, da Holbe seinerzeit Band 12 „Todesmelodie“ fertiggestellt hat. Damit ist dies eine der langlebigsten deutschen Krimiserien in Buchform. Stellt sich die Frage, ob auch dieser Band die Leser überzeugen kann? Ja und nein.
Die Idee, zwei Fälle miteinander zu verbinden ist richtig gut und hat viel Potenzial. Leder nutzt es Daniel Holbe gerade zu Beginn nicht wirklich aus. Die Handlung hat viele Längen und kommt nur schwer in Schwung. Immer wieder verliert sich der Autor in Details und reiht manches Klischee an ein anderes, wodurch er es dem Leser nicht leicht macht.
Sicher, ein Pluspunkt sind die sympathischen Figuren, die man kennt und lieben gelernt hat und mit denen man leidet, wenn man nun erfährt, dass die Tochter des Lebensgefährten von Julia Durant an Krebs erkrankt ist. Diese zwischenmenschlichen Töne sind und waren es, die diese Reihe stets so besonders gemacht haben. Doch irgendwie hat man bei „Der doppelte Tod“ ein wenig das Gefühl, dass die Luft raus ist. In der zweiten Romanhälfte wird es inhaltlich besser und es gelingt ihm, alles in ein glaubhaftes Finale zu gießen, doch an sich gab es schon bessere Julia-Durant-Romane, sowohl von Daniel Holbe, als auch von Andreas Franz.
Leider war das Lektorat ebenfalls nicht so ganz bei der Sache. Immer wieder werden Figuren mit ihrem vollen Namen genannt, was man sicher mal machen kann, was aber auf Dauer eher nervend ist und auch den Lesefluss stört. Einem erfahrenen Lektor sollte so etwas schon auffallen, noch dazu, wenn ein Buch in einem renommierten Verlag erscheint.
„Der doppelte Tod“ ist einer der ersten Krimis, die aus der Julia-Durant-Reihe nicht überzeugen können. Dank der besseren zweiten Hälfte rettet sich der Roman noch in ein halbwegs gesundes Mittelmaß, doch man verpasst nicht viel, wenn man diesen Krimi nicht liest. Daniel Holbe kann das deutlich besser und sollte dies beim nächsten Mal auch wieder unter Beweis stellen.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Julia Durant 23
- Verlag: Knaur
- Seiten: 448
- Veröffentlichung: 1.8.2023
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783426525944