Rezension zu dem Roman „Mörderland“ von Kim Faber und Janni Pedersen

Der Thriller „Mörderland“ ist der 4. Band der Juncker & Kristiansen-Reihe von Kim Faber und Janni Pedersen.

Um was geht es in dem Buch „Mörderland“?

Ein Kohlekraftwerk in Dänemark wird Ziel eines Anschlags, der von einer Gruppe militanter Klimaaktivisten mit Hilfe einer Drohne ausgeführt wurde. Kurz darauf wird in Rostock ein Kraftwerk auf ähnliche Wiese angegriffen. Auch hier bekennen sich die Aktivisten zu diesem Vorfall. Martin Juncker und Nadia Khalid werden mit den Untersuchungen beauftragt, die sich zunächst recht schwierig gestalten und sich noch verkomplizieren, als es eine unerwartete Wendung gibt. Der Sohn des dänischen Ministerpräsidenten verstirbt an einer Überdosis Kokain und scheint in obskure Drogengeschäfte verstrickt gewesen zu sein. So stößt Signe Kristiansen zu den Ermittlungen, die nunmehr in der Abteilung für Organisierte Kriminalität beschäftigt ist und an einem Fall von Drogenschmuggel im ganz großen Stil ermittelt. Erneut müssen Martin Juncker und Signe Kristiansen zusammenarbeiten, um zu erkennen, dass ihre Fälle viel ausladende Kreise ziehen, als zunächst angenommen.

Kritik zu dem Thriller von Faber und Pedersen:

Zur Freude ihrer Leserschaft hat das dänische Autorenpaar Kim Faber und Janni Pedersen ihrer Trilogie um Martin Juncker und Signe Kristiansen mit „Mörderland“ einen vierten Teil folgen lassen. Mit rund 480 Seiten ist der Roman kürzer als seine Vorgänger, die, wie im Falle des genialen ersten Bandes, sogar deutlich über der 600er-Marke lagen. Im Mittelpunkt stehen natürlich die beiden konträreren Protagonisten, mit denen man sich als Leser so gut identifizieren konnte und deren Leben, sowohl beruflich als auch privat, in den drei vorherigen Romanen intensiv durchleuchtet wurde. Hier ist erstmals eine leichte Stagnation zu bemerken.

Bedingt durch die Tatsache, dass sich Juncker und Kristiansen inzwischen ebenfalls gut kennen, ist eine eher langsame Entwicklung der Charaktere zu spüren. Vor allem Martin Juncker wirkt stellenweise fast zahm, was sicher nicht schlecht ist, was aber ein wenig das Prickeln früherer Romane vermissen lässt. Trotzdem freut man sich darüber, dass es mit den Protagonisten weitergeht. Was auch daran liegt, dass Kim Faber und Janni Pedersen einen Schreibstil haben, der den Leser abholt. Die unterschiedlichen Handlungsperspektiven und die von ihnen aufgebauten Szenarien kommen in „Mörderland“ hervorragend zum Einsatz.

Womit wir beim Fall an sich wären. Eine militante Gruppe Klimaaktivisten, Drohnenangriffe, der Tod eines hochrangigen Politikersohnes – das Schriftstellerpaar nimmt sich viele heiße Eisen vor und versucht, auf diesen Handlungsebenen ihren Plot zu entwickeln. Natürlich ahnen versierte Krimi- und Thrillerleser, dass diese beiden Ebenen zusammengehören, doch das Wie bleibt lange Zeit im Unklaren. Dadurch bekommt auch dieser Roman eine Menge Spannung und viele lose Enden.

Gleichzeitig entsteht in „Mörderland“ eine Dramatik, da die Handlungsstränge hervorragend fortgeführt werden. Sehr schön ist, dass sich Kim Faber und Janni Pedersen nicht nur auf den Spannungsplot konzentrieren, sondern durch ihre Themenauswahl politische Akzenten einbringen, die den Leser zum Nachdenken anregen. Jetzt muss es nur gelingen, diese Fäden zusammenzuführen und zu einem glaubhaften Ende zu bringen. Auch das gelingt. Mehr noch. Das Finale birgt sicherlich einige Überraschungen und kann komplett überzeugen, da alle losen Handlungsenden aufgegriffen und hervorragend miteinander verknüpft werden.

Mein Fazit:

Unterm Strich kann man sagen, dass das Autorenduo erneut einen packenden Thriller vorgelegt haben, der sich bestens in diese Reihe einfügt. Obgleich der Roman vielleicht nicht ganz so brillant ist, wie es vor allem der Auftakt „Winterland“ war, kann man auch für dieses Buch eine volle Kaufempfehlung aussprechen.

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