Anmerkung: Der Kriminalroman „Die Kunst der Täuschung“ ist der 2. Band der Comte de Chacarasse-Reihe von Pierre Martin.
Um was geht es in dem Krimi „Die Kunst der Täuschung“?
Lucien Comte de Chacarasse führt ein Leben, wie man es sich eigentlich nur wünschen kann. Er ist von adligem Blut und besitzt in Villefrance-sur-Mer ein mit viel Liebe geführtes Restaurant. Überhaupt gilt seine Leidenschaft gutem Essen und schönen Frauen, wenn da nicht ein Geheimnis wäre. Seinem Vater musste Lucien auf dem Sterbebett versprechen, dass er die alte Familientradition fortführen würde, nach der als Auftragsmörder arbeiten muss. Die entsprechenden Aufträge bekommt er von seinem zwielichtigen Onkel. Sein aktueller Auftrag führt ihn nach Marseille, wo er als Priester verkleidet versucht, mit seiner Zielperson in Kontakt zu treten. Doch da Lucien ein friedliebender Mensch ist, will er auch diesmal das Töten umgehen und versuchen, mit einer Täuschung den Mord einerseits erfüllen und andererseits sein Opfer am Leben zu lassen. Wird ihm das gelingen?
Kritik zu dem Roman von Pierre Martin:
Nach seiner überaus erfolgreichen „Madame le Commissaire-Reihe legt Pierre Martin nun mit „Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung“ den zweiten Band seiner Serie um den Auftragskiller wieder Willen vor. Zusammen mit dem Protagonisten kehrt der Leser ins gemütliche Villefrance-sur-Mer an der französischen Riviera zurück. Da zahlreiche Charaktere, wie die sympathische Haushälterin Rosalie oder die etwas mysteriöse aber wunderschöne Franciene dabei sind, empfiehlt es sich, die Ereignisse aus Band 1 zu kennen, um alle Zuordnungen der Figuren untereinander zu kennen und richtig einzuschätzen. Zudem ist es von Vorteil, wenn man die Madame Le Commissaire-Romane kennt, da es den einen oder anderen Cameo-Auftritt, auch von Madame le Commissaire, gibt.
Ansonsten ist „Die Kunst der Täuschung“ ein typischer Vertreter des Genres Cozy Crime, dass sich weniger durch Spannung als mehr aus Atmosphäre und Schauplatz zusammensetzt. Denn wirklich spannend ist dieser Roman nicht. Sicher, es ist amüsant und interessant zu erleben, wie sich Lucien immer wieder aus misslichen Situationen herauswindet. Kamen ihm im ersten Band der Zufall zur Hilfe, muss Pierre Martin schon mehr investieren, um diesen Roman zu einem guten Ende zu führen. Das macht er auch, wobei es stellenweise schwerfällt, sich durch die knapp vierhundert Seiten zu kämpfen.
Hin und wieder liest sich „Die Kunst der Täuschung“ mehr wie ein Reiseführer für die Cote d`Azur, wenn der Autor in die Beschreibungen der Landschaft, der Orte und seiner Menschen eintaucht. Das ist alles gut und schön, doch insbesondere die Leser, die bereits andere Bücher von Pierre Martin kennen, werden ein wenig das Gefühl bekommen, die immergleichen Darstellungen hier zu finden. Auch bei den Dialogen lässt er es sich nicht nehmen, immer wieder mit deutschen Übersetzungen klarer französischer Begriffe zu arbeiten, sodass der Tonfall etwas Oberlehrerhaftes bekommt.
Insgesamt lebt „Die Kunst der Täuschung“ von seiner originellen Hauptfigur und der Idee dahinter, die sich der Schriftsteller ausgedacht hat. Von daher kann sich der Roman durchaus ein wenig aus dem Sumpf der Mittelmäßigkeit herausziehen, ohne aber ein Highlight seines Genres zu sein. Zu stereotyp sind die Beschreibungen und zu spannungsarm ist der Plot alles in allem.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Comte de Chacarasse 2
- Verlag: Knaur
- Seiten: 384
- Veröffentlichung: 1.10.2023
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783426530870