Anmerkung: Der Roman „Schwarze Dame“ ist der 24. Band der Julia Durant-Reihe von Andreas Franz und Daniel Holbe.
Um was geht es in dem Kriminalroman „Schwarze Dame“?
Seit im Frankfurter Bethmannpark die Leiche eines Obdachlosen gefunden wurde, der mit einem Hammer brutal erschlagen wurde, stellt sich die Öffentlichkeit die Frage, ob ein Nachahmer des Hammermörders sein Unwesen treibt. Julia Durant und ihre Kollegen kommen mit ihren Ermittlungen nicht wirklich voran. Zumal sie keine Verbindungen zu dem Fall einer Frau sehen, die mit aufgeschnittenen Pulsadern in ihrer Wohnung gefunden wurde. Doch weitere Tote erhöhen den Druck auf die Kommissare. Schließlich wird Julia Durant ein alter Stadtplan zugespielt auf dem Frankfurt, ähnlich einem Schachbrett, in 8 x 8 Felder eingeteilt wird. Jeder Tatort hat ein eigenes Feld und das der schwarzen Dame ist das des Frankfurter Polizeipräsidiums. Hat es der Täter auch auf die Kommissarin abgesehen?
Kritik zu dem Roman von Daniel Holbe:
„Schwarze Dame“ ist der 24. Kriminalroman aus der beliebten Julia-Durant-Reihe, die ursprünglich von Andreas Franz begründet und seit dessen Tod von Daniel Holbe fortgeführt wurde. Ihm gelingt es in diesem neuen Band der Reihe, die düstere Atmosphäre Frankfurts als Schauplatz lebendig darzustellen. Er greift dabei gekonnt soziale Brennpunkte und die Kluft zwischen Arm und Reich auf, die der Stadt eine beklemmende Realität verleiht. Der Roman punktet mit einem klaren, zügigen Erzählstil und der Fähigkeit von dem Autor, die Spannung kontinuierlich zu steigern, auch wenn manche Cliffhanger am Ende der Kapitel etwas bemüht und aufgesetzt wirken.
Julia Durant bleibt auch in „Schwarze Dame“ von Daniel Holbe eine vielschichtige und komplexe Figur, die von ihren persönlichen Dämonen, insbesondere den Schatten ihrer eigenen Vergangenheit, verfolgt wird. Diese individuelle Dimension verleiht der Ermittlerin Tiefe, obwohl sie manchmal ein wenig klischeehaft wirkt, wenn es um die Darstellung ihres Familienlebens und ihrer obsessiven Hingabe zur Arbeit geht. Auch das Hadern mit ihrem Alter und ihrem Aussehen ist an der einen oder anderen Stelle etwas nervend.
„Schwarze Dame“ ist besonders für Liebhaber klassischer Polizeiarbeit und psychologischer Spannungsbögen geeignet. Die Schach-Metaphorik fügt eine interessante intellektuelle Ebene hinzu, die Leser, die gerne miträtseln, anspricht. Allerdings ist der Fall selbst teils vorhersehbar, und einige Nebenfiguren bleiben eher blass, was das Potenzial des Romans ein wenig einschränkt. Sehr erfreulich wird für viele das Wiederlesen mit Butz Mayer sein.
Der eingefleischte Fan des TSV 1860 München hat bereits durch seine früheren Auftritte überzeugen können und ist hier der heimliche Star der Geschichte. Etwas störend wird für den einen oder die andere die Einbindung der Corona-Pandemie sein, zu deren Zeit der Roman spielt. Allerdings sorgt auch das für Authentizität und rundet die Story durchaus ab.
Insgesamt ist „Schwarze Dame“ ein solider und spannender Kriminalroman, der Fans der Reihe und des Genres gut unterhalten wird. Daniel Holbe bleibt dem Stil seines Vorgängers Andreas Franz treu und schafft es, die Faszination der Julia-Durant-Serie aufrechtzuerhalten, auch wenn er nicht immer neue Akzente setzt. Für Fans der Reihe durchaus ein Muss – für Neueinsteiger eine gute Gelegenheit, in die Welt von Julia Durant einzutauchen. Nicht der stärkste Band der Reihe, aber dennoch lesenswert.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Julia Durant 24
- Verlag: Knaur
- Seiten: 464
- Veröffentlichung: 1.8.2024
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783426529256