Rezension zu dem Thriller „Poison“ von Douglas Preston & Lincoln Child

Anmerkung: Der Roman „Poison – Schwestern der Vergeltung“ ist der 22. Band der Special Agent Pendergast-Reihe von Douglas Preston & Lincoln Child.

Um was geht es in „Poison – Schwestern der Vergeltung“?

Constance Greene setzt alles auf eine Karte und stellt sich dem gefährlichen Serienkiller Enoch Leng. Durch diesen Schritt will sie das Leben ihrer Schwester erkaufen – doch sie wird verraten und mit leeren Händen abgewiesen. Allerdings hat sie eine raffinierte Falle vorbereitet, denn Leng weiß nicht, dass die junge Frau Hilfe von Diogenes Pendergast erhält. Dieser versteckt sich in New Yorks berüchtigtem Slum Five-Points und manipuliert von dort aus die Ereignisse. Er beobachtet jeden Schritt von Leng und wartet auf seine Chance zuzuschlagen. Unterdessen setzt Aloysius Pendergast alles dran, die labile Constance vor ihrem selbstmörderischen Rachefeldzug zu bewahren. Doch Enoch Leng ist ihnen stets einen Schritt voraus und hat eine Überraschung für alle Beteiligten.

Kritik zu dem Buch von Preston & Child:

Eines muss man gleich vorwegsagen: Wenn man nicht ein paar vorherige Bücher dieser Reihe gelesen hat, wird man nicht viel von dem verstehen, was Douglas Preston und Lincoln Child in „Poison – Schwestern der Vergeltung“ auf ihre Leserinnen und Leser loslassen. Steht man aber im Thema, dann schließt dieser Roman die Bemühungen des FBI-Spezialagenten Aloysius Pendergast und seines Mündel Constance Greene ab, den bösen Dr. Enoch Leng zu besiegen – dieses Mal auf dem Territorium des Arztes, New York City, in den späten 1880er Jahren.

Dazu muss man wissen, dass es ein Portal gibt, das von der Gegenwart in die Vergangenheit des 19. Jahrhunderts führt; im vorherigen Buch hat Constance – teilweise aus persönlichen Gründen und hauptsächlich, um ihre Familie (einschließlich sich selbst als Kind) vor der sicheren Folter und dem Tod durch Leng zu retten – ihren Weg hindurch gefunden. Ihr folgten Pendergast und Vincent D’Agosta, und danach schloss sich das Portal. So gibt es zu Beginn von „Poison“ viele Fragen: Wird Constance Leng kriegen, bevor er sie kriegt? Wird Pendergast sie retten können (falls er sie überhaupt findet)? Werden sie, falls einige oder alle überleben, einen Weg zurück in die Gegenwart finden?

Douglas Preston und Lincoln Child kombinieren in „Poison – Schwestern der Vergeltung“geschickt Elemente des Mystery-Genres mit actiongeladenen Szenen und tiefgründigen Charakterentwicklungen. Die Handlung ist durchzogen von unerwarteten Wendungen, die den Leser bis zur letzten Seite in Atem halten. Besonders hervorzuheben ist die dynamische Beziehung zwischen Pendergast und seiner Partnerin Constance Greene, die in diesem Thriller auf die Spitze getrieben wird.
Die Schauplätze sind detailliert und atmosphärisch beschrieben, was zur düsteren und spannungsgeladenen Stimmung des Romans beiträgt. Douglas Preston & Lincoln Child verstehen es meisterhaft, historische Elemente mit fiktiven Ereignissen zu verweben, wodurch eine vielschichtige und packende Erzählung entsteht.

Sicher könnte man bemängeln, dass nach nunmehr 22 Büchern dieser Reihe bestimmte Handlungsstränge vorhersehbar sind oder dass die Charaktere gelegentlich stereotyp wirken. Dennoch überwiegt der positive Gesamteindruck, da die Stärken von „Poison“ diese Schwächen mehr als ausgleichen. Aber um die Einzelheiten zu erfahren, muss man den Roman einfach selbst lesen.

Für langjährige Fans von den beiden US-amerikanischen Autoren ist mit diesem Roman ein mehr als gelungener Beitrag zur Pendergast-Reihe. Die Mischung aus Spannung, Charaktertiefe und atmosphärischer Dichte macht dieses Buch zu einem empfehlenswerten Leseerlebnis für alle Thriller-Liebhaber.

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