Über den Autor Alan Bradley:
Wenn ein Buch schon Preise einheimst, bevor es überhaupt geschrieben wird, dann ist es etwas ganz Besonderes. So wie bei der Flavia de Luce-Reihe von Alan Bradley. Der Autor nahm auf den Rat seiner Frau hin mit nur 15 Buchseiten am Dagger Contest der britischen Crime Writers’ Association teil und verkaufte daraufhin die Buchrechte in mehrere Länder, noch bevor er den Roman überhaupt ausformulierte. Seitdem wird das Werk mit Lob und Preisen überhäuft. Der Schriftsteller wurde 1938 im kanadischen Cobourg, Ontario geboren und arbeitete zunächst als Elektrotechniker für verschiedene Rundfunkstationen, später als Direktor für Fernsehtechnik an der Universität von Saskatchewan. Erst nach seinem Rückzug aus dem Berufsleben begann er, sich ganz auf seine schriftstellerischen Ambitionen zu konzentrieren. Von dem enormen Erfolg seiner Bücher dürfte er selbst überrascht sein.
Flavia de Luce-Bücher von Alan Bradley:
Aber Alan Bradley sorgt auch beim Leser für Überraschung. Seine Krimis spielen nämlich in bester britischer Tradition in der englischen Provinz der Nachkriegszeit. Aber erstens ist diese Umgebung nur auf den ersten Blick beschaulich und zweitens agiert hier kein gesetzter Ermittler im Stil von Sherlock Holmes oder Miss Marple, sondern eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Protagonistin.
Die elfjährige Flavia de Luce ist vom Schicksal nicht gerade verwöhnt. Ihre Mutter hat sie früh verloren, der Vater ist ein Eigenbrötler. Sie selbst boxt sich als jüngste der Familie gegen die älteren Geschwister durch und lebt ganz in ihrer eigenen Welt. Die besteht vor allem aus ihrer Leidenschaft für Chemie.
Statt mit Gleichaltrigen zu spielen experimentiert Flavia de Luce mit Giften und deckt mit brillantem Spürsinn unerschrocken dunkle Geheimnisse auf. Ihre blühende Fantasie verhilft ihr dabei immer wieder zum Erfolg. Bei aller Schrulligkeit ist sie so liebenswert, dass sie vom Teenager bis zum Erwachsenen eine breite Leserschaft auf der Stelle in ihren Bann gezogen hat.
Alan Bradley hat seine Krimis mit nostalgischem Flair und einer guten Portion Humor gewürzt, aber auch die Spannung kommt bei ihm nicht zu kurz. Neben Flavia de Luce und deren Schwestern Daphne und Ophelia agieren mit Hausdienern, einem Gärtner und dem unvermeidlichen Dorfpfarrer die üblichen Verdächtigen, aber trotzdem lässt der Autor einen ungemein frischen Wind durch den alten Herrensitz wehen. Kurios ist, dass Alan Bradley seine Handlungen in England ansiedelte, ohne bis dahin einen Fuß in das Land gesetzt zu haben.
Seiner Figur Flavia de Luce scheint der Autor autobiographische Züge geliehen zu haben. Auch er selbst ist mit zwei älteren Schwestern aufgewachsen, der Vater verließ früh die Familie und Bradley fühlte sich als Außenseiter, der sich in seine eigene Welt zurückzog: in die Welt der Literatur. Das Lesen brachte er sich selbst früh bei. Und um dabei nicht gestört zu werden, ging er mit seiner Lektüre zum örtlichen Friedhof – vielleicht ein frühes Vorzeichen für seinen künftigen Erfolg als Krimiautor.
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