Um was geht es in „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“?
Addie LaRue ist eine junge Frau von dreiundzwanzig Jahren, die im Jahr 1714 in Frankreich lebt und die von einem Tag auf den anderen alles aufgeben muss, was sie sich vom Leben erhofft hat. Verzweifelt wendet sie sich an die Götter, doch niemand erhört sie – fast niemand. Denn es gibt jemanden, der Addies Flehen wahrnimmt und ihr einen Handel anbietet: der Teufel! Er verspricht Addie ein selbstbestimmtes Leben in totaler Freiheit und ewiger Jugend, allerdings muss sie dafür einen hohen Preis bezahlen, denn keine Person wird sich mehr an sie erinnern. Addie willigt ein, doch im Jahr 2014 lernt sie einen jungen Mann kennen, bei dem alles aus den Fugen gerät.
Kritik zu dem Buch von V. E. Schwab:
Die amerikanische Fantasyautorin V. E. Schwab, die vor allem durch ihre Trilogie um die Weltenwanderer internationale Erfolge feiern konnte, legt mit „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ ein ambitioniertes Werk vor, das nach eigenen Aussagen, so etwas wie ein Herzensprojekt ist. Mehr als zehn Jahre hat sie an der Geschichte gearbeitet und dabei eine interessante Mischung unterschiedlicher Genres erschaffen. Sicher noch Fantasy, ist der Roman aber auch ein historisches Werk und eine zu Herzen gehende Liebesgeschichte, in dessen Zentrum drei Figuren stehen: Da ist natürlich die Hauptfigur, die von V. E. Schwab als starke Persönlichkeit aufgebaut wird, mit der sich die Leserinnen und Leser gerne identifizieren und ihre Entscheidung nachvollziehen können. Da ist aber auch Henry, ein grüblerischer junger Mann, den Addie in einem New Yorker Antiquariat trifft und der sich an sie erinnern kann. Und da ist vor allem Luc, der als Teufel eine wahrlich diabolische Figur ist. Allerdings verzichtet die Autorin bewusst auf eine klassische Schwarz-Weiß-Zeichnung und stattet ihn mit fast schon liebenswerten Charakterzügen aus, die dafür sorgen, dass gerade Luc dem Leser ans Herz wächst.
Und so geht es zwischen den einzelnen Handlungssträngen hin und her, die einmal in der Gegenwart und dann wieder in der Vergangenheit geschrieben worden sind. Dieser Wechsel ist anfangs verwirrend, doch je tiefer man in die Geschichte Europas von der Französischen Revolution bis hin zum Zweiten Weltkrieg einsteigt, desto mehr gewöhnt man sich daran. Dabei ist das Erzähltempo eher gemächlich. „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ ist alles andere als ein actionreicher Roman, der aber mit einer lyrischen Sprache gesegnet ist, sodass man viele Sätze gerne zweimal liest, da sie von der Autorin bedeutungsvoll und poetisch verfasst wurden. Das macht Spaß und sorgt dafür, dass sich die rund fünfhundert Seiten ausgesprochen flott lesen.
Mein Fazit zu dem Roman:
„Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ von V. E. Schwab ist kein Roman für den schnellen Genuss, sondern ein Werk, welches nachhallt. Themen wie Liebe, Erotik, sowie Minderwertigkeitsgefühle oder gar Suizidgedanken werden mit dem nötigen Feingefühl aufbereitet und dargestellt. Ein sehr gutes Buch, dass zudem mit einem tollen Sprachgefühl (auch in der deutschen Übersetzung) ausgestattet ist. Ohne Übertreibung kann man diesen Roman zu den Highlights des diesjährigen Frühjahrs zählen und wird auch Leser begeistern, die sonst mit Fantasy nicht so viel am Hut haben.
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- Buchinfos:
- Serie: Keine
- Verlag: Tor
- Seiten: 592
- Veröffentlichung: 26.5.2021
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783596705818