„Prometheus“ von Christophe Bec ist eine Graphic Novel-Serie für SF-Fans mit Geduld, denn die Story entwickelt sich stetig und mit vielen Andeutungen, die sich dann stets erst in Folgebänden erklären.
Um was geht es in den Comics „Prometheus“?
In einer Abfolge von mehreren Tagen geschehen jeden Tag um die genau gleiche Uhrzeit seltsame Dinge: Eine Raumfähre verschwindet, sämtliche Uhren auf der Erde bleiben stehen, ein seit 60 Jahren verschwundenes U-Boot taucht wieder auf – und sogar die Titanic kehrt zurück. Diese Geschehnisse sind nur der Anfang, das Chaos setzt sich fort. Bedeutet all dies das Ende der Welt? Astronauten auf geheimer Mission machen eine bahnbrechende Entdeckung auf dem Mond, gleichzeitig untersuchen Taucher ein mysteriöses blaues Loch auf den Bahamas. Und was haben die seltsamen Ereignisse mit den heimlichen Wissenschaftsexperimenten der US-Armee zu tun? Die Menschheit scheint an einem Scheidepunkt zu stehen …
Ohne zu viel verraten zu wollen, die Ursache für all die Schwierigkeiten der Welt liegt woanders – viel Hoffnung für die Menschheit ist in der letztendlichen Wahrheit innerhalb der „Prometheus“-Reihe dennoch nicht zu erwarten. Die mysteriösen Ereignisse der Comic-Serie laufen auf einen dramatischen Höhepunkt zu, doch der französische Autor Christophe Bec schöpft mit der seriellen Erzählform alle Stilmittel aus, um den Klimax möglichst lange hinauszuzögern.
Viele Handlungsstränge sorgen zwischenzeitlich für reichlich Verwirrung; um den umfangreichen Stoff unterzubringen, wechselt Christophe Bec mitunter zwischen Zeiten, Protagonisten und Handlungsorten hin und her. Das ist bei einer Graphic Novel-Serie, die inzwischen auf bereits fünfzehn Bände angewachsen ist, durchaus einmal anstrengend. Es sorgt aber auch für Abwechslung und Dynamik und hält den aufmerksamen Leser bei der Stange.
Für die meisten Zeichnungen der Reihe ist Stefano Raffaele verantwortlich. In einigen Bänden hat Christophe Bec diesen Part selbst übernommen und sich gelegentlich von anderen Illustratoren unterstützen lassen, doch den grundsätzlichen grafischen Stempel hat Stefano Raffaele den Comics aufgedrückt. Er arbeitet mit klar strukturierten Panels, mit schöner und atmosphärischer Farbgebung. Die Figuren wünscht man sich hier und da etwas ausgefeilter, aber insgesamt sind sowohl Text als auch Zeichnungen auf einem angenehmen und schön anzuschauendem Niveau.
Haptisch und optisch sind die Comics der „Prometheus“-Reihe – wie für den Splitter-Verlag üblich – von hoher Qualität; sie überzeugen mit hervorragendem Papier und gutem Griff. Auch inhaltlich macht die spannende Reihe viel Spaß und ist in jedem Fall eine Leseempfehlung wert.
Die Graphic Novels „Prometheus“ in der richtigen Reihenfolge:
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- Atlantis (2009) » bestellen
- Blue Beam Project (2010) » bestellen
- Exogenesis (2010) » bestellen
- Prophezeiung (2011) » bestellen
- Sarkophag (2012) » bestellen
- Arche (2013) » bestellen
- Die Theorie des 100. Affen (2013) » bestellen
- Nekromanteion (2013) » bestellen
- In der Dunkelheit (2014) » bestellen
- In der Dunkelheit 2 (2015) » bestellen
- Der dreizehnte Tag (2015) » bestellen
- Vorsehung (2016) » bestellen
- Kontakte (2016) » bestellen
- Die verlorenen Seelen (2017) » bestellen
- Das Dorf (2018) » bestellen
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- Der Spartaner (2019) » bestellen
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