Inhalt von Das Mädchen mit den Teufelsaugen von Ines Thorn:

An einem regnerischen Abend in Frankfurt des 16. Jahrhunderts klopft es an die Tür des Weißgerbers Hoffmann. Als er diese öffnet, steht Tonia, eine Zigeunerin vor ihm. Unerwartet und ungewollt soll sie von nun an das Schicksal der Familie Hoffmann bestimmen, denn in jener Nacht wird die kleine Rosamund unter schweren Bedingungen geboren und Tonia ist die Erste, die entdeckt, dass das Mädchen Teufelsaugen hat – ein Blaues und ein Braunes. Fortan kümmert sie sich als Amme um das Kind, denn die Mutter will Das Mädchen mit den Teufelsaugen von Ines Thornnicht wirklich etwas von Rosamund wissen, derweil der Vater sie abgöttisch liebt. Doch alle Bemühungen die Augen vor den Menschen in Frankfurt zu verstecken und somit die Angst derer nicht herauszufordern, schlagen fehl und es kommt schließlich soweit, dass Tonia wegen der nun mehr Fünfjährigen auf den Scheiterhaufen muss. Rosamund versteht zwar nicht, was da vor sich geht, aber sie versteht, dass die Welt sie als Teufelin ansieht – doch manchmal geschehen Wunder und die Blickweisen der Menschen wechseln sich oftmals, wie die Fahne im Wind.

Kritik zu Das Mädchen mit den Teufelsaugen:

Mit ihrem Roman „Das Mädchen mit den Teufelsaugen“ ist der Autorin Ines Thorn eine hervorragende Studie über den Aberglauben der Menschen im 16. Jahrhundert gelungen, wie auch über die Umbruchstimmung, ausgelöst einerseits durch die Religionsstreitigkeiten zwischen Luther, der katholischen Kirche und dem Kaiser, andererseits aber auch durch die Renaissance, die in Italien schon weite Schübe nach Vorne gemacht hatte, in Deutschland aber zu diesen Zeiten noch nur langsam Fuß fassen konnte. Was die Menschen damals nicht verstanden, wurde verteufelt und entsprechend verachtet und gejagt. So muss auch die Protagonistin des Buches unter dem Aberglauben der Umgebung leiden und sich damit abfinden vermeintlich anders als ihre Umwelt zu sein. Passiert etwas Schlimmes, so ist sie Schuld an dem Unglück, denn der Mensch sucht die Fehler gerne bei Anderen und nicht bei sich selbst.

Diese Einsichten und Ansichten vermittelt Ines Thorn auf eine eindringliche und zugleich doch leicht Art und Weise. Die wechselnden Meinungen der Frankfurter, die zwischendurch aus einem Teufel einen Heiligen machen, nur um ihn wieder zu verteufeln, werden von der Autorin in einem angenehmen Schreibstil näher gebracht, der manches Mal nicht nur ein Schmunzeln heraufbeschwört, sondern auch eine heimliche Wut über die Blindheit vergangener Jahrhunderte. Historisch hervorragend recherchiert und mit viel Detailreichtum geschmückt, ist das Buch in einem flüssigen, gut lesbaren Schreibstil gehalten, der Spaß auf mehr macht. Kein Moment möchte man das Werk aus der Hand legen, selbst wenn man sich fragte, wann denn die Leute nun endlich aufwachen. Spannend wurde es, als die Zweifel – sowohl von Rosamund als auch derer die sich mit den agnostischen Lehren der Antike und der Renaissance beschäftigen – zum Thema wurden und man sich philosophischen Ansätzen gegenüber sah, die in ihrem Inhalt auch heute noch in gewisser Weise aktuell sind.

Fazit zu Das Mädchen mit den Teufelsaugen:

Ein sehr empfehlenswertes Buch, welches als einziges Manko ein leicht unbefriedigendes Ende hat, weil die erneute Zusammenführung irgendwie fehlte. Dennoch ein Muss für jeden Freund historischer Romane. – Rezensentin Micky für Bücherserien.de

Das Mädchen mit den Teufelsaugen von Ines Thorn kaufen:

  1. Infos über das Buch:
  2. Serie: Keine
  3. Verlag: Rowohlt
  4. Seiten: 384
  5. Veröffentlichung: 16.7.2010
  6. Formate: Buch, eBook
  7. Buch-ISBN:‎‎ 9783499253720

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