Der Barde ist der erste Band der Robin Hood-Saga von Angus Donald.
Inhalt von Der Barde von Angus Donald:
England im 13. Jahrhundert. Das Land kämpft innerlich noch immer mit dem Streit zwischen Normannen und Sachsen sowie dem Kampf zwischen Reich und Arm. Die Umstände erfordern es, dass der junge Alan Dale zu einem Dieb wird um sich und seine Mutter durchs Leben zu bringen, doch eines Tages wird er erwischt. Bevor er seine Hand oder gar sein Leben verlieren kann, gelingt ihm die Flucht, doch da man ihn erkannt hat, muss er mit einer ewigen Jagd rechnen und so sorgt seine Mutter dafür, dass er sich der Gruppe Geächteter um den legendären Robin Hood anschließt. Zunächst als eine Art Diener bei diesem tätig, findet der Herr des Waldes bald heraus, das der junge Alan eine hervorragende Singstimme hat und lässt er ihn daraufhin nicht nur zu einem Krieger sondern auch zu einem Barden ausbilden. Denn Barden können an allen Adelshöfen auftreten und dabei erstaunlich leicht wichtige Informationen sammeln, die für deren eigentlichen Auftraggeber – in diesem Fall Robin – mehr als nützlich sein könnten.
Er ist ein Dieb, ein Mörder, ein grausamer Anführer …
Kritik zu Der Barde von Angus Donald:
Mit „Der Barde“ hat Angus Donald ein altbekanntes Thema in völlig neue Kleider gehüllt. Der Held vieler Sagen und Legenden, Robin Hood, wird nicht einfach nur als der Kämpfer für die Armen dargestellt, sondern als ein vielschichtiger Mann den man nicht nur in schwarz-weiß sehen kann. Er ist ein Kämpfer für die Armen – nicht nur aus Prinzip, sondern auch weil er dadurch Macht erlangen und seine Feinde bezwingen kann. Er ist ein Dieb, ein Mörder, ein grausamer Anführer, der auch vor Misshandlungen und Folter nicht zurückschreckt, wenn es nötig und zweckdienlich ist. Aber er ist auch ein ernster, loyaler Mann, der neben seinen Schattenseiten viele positive Aspekte mitbringt, zu denen nicht nur Humor sondern auch die Liebe zu seiner Marie-Ann zählt. Doch Robin Hood ist in diesem Werk nicht einmal die Hauptfigur. Diese wird durch Alan Dale dargestellt, ein junger Dieb, der sich aus der Not heraus der Bande um Robin anschließt und durch sein sängerisches Können und seinen nicht immer ganz freiwilligen Einsatz schließlich nicht nur Robin Hood für sich einnehmen kann, sondern auch im Laufe der Geschichte einer seiner Vertrauten wird.
Eine schnelle, hin und wieder leicht rasant anmutende Geschichte und vergleichsweise detaillierte Beschreibungen – worunter jedoch leider die Quantität der Dialoge und somit manchmal auch die Beschäftigung mit wichtigen Nebencharakteren wie Bruder Tuck, Little John, Hugh oder Will Scarlet leicht leiden müssen – wissen den Leser zu bannen und ihn auch für einen Nachfolgeband einzunehmen. Der einzig wirkliche Kritikpunkt ist die stereotype Bösewichtrolle von Sir Murdac und Guy, die durchaus viel mehr Konturen und Vielschichtigkeit vertragen hätten. Doch mag der Leser dies dem Autor ob der sonstigen Qualität des Bandes verzeihen und hoffen, dass die Bösewichte in einem Nachfolgewerk davon mehr bekommen.
… ein Buch, welches man nicht mehr aus der Hand legen möchte
Fazit zu Der Barde von Angus Donald:
„Der Barde“ ist ein historischer Roman, der bekannte Dinge aus einer anderen Sichtweise in der Ich-Perspektive vermittelt und damit zu überzeugen weiß. Ein wenig befremdlich sind die unterschiedlichen zeitlichen Abläufe zu den bekannten Robin Hood-Geschichten, aber an diese gewöhnt man sich erstaunlich schnell und weiß sie als gegeben hinzunehmen. Flüssig und spannend geschrieben, mit vielen kleinen und großen Höhepunkten, die einen die meiste Zeit in der Story fesseln, wird dafür gesorgt, dass es sich um ein gut lesbares Buch handelt, welches man nicht mehr aus der Hand legen möchte. – Rezensentin Micky für Bücherserien.de
Der Barde von Angus Donald bestellen:
Verlag: Knaur TB
Seiten: 448