Über „Die Legenden der Albae: Gerechter Zorn“ von Markus Heitz:
Da hat er wieder einmal zugeschlagen, Markus Heitz – der Meister der Fantasy. Nach dem Ulldartepos und dem Zwergenvierteiler nun der Start einer neuen Reihe: Die Legenden der Albae. Wir kennen die „Dunkel-Elben“ schon aus den Geschichten des geborgenen Landes, und ich muss wirklich sagen, dass es enorm mutig ist, die „Bösen“ in den Mittelpunkt zu stellen; um sie zu verstehen und ihre Geschichte zu begreifen. Man muss die eigenen Schöpfungen sehr ins Herz geschlossen haben, um so etwas anzupacken. Außerdem war ich wirklich sehr gespannt, wie Markus Heitz diese Umsetzung gelingt.
Kritik zu Gerechter Zorn:
Fantasyneulingen sei an dieser Stelle davon abgeraten gerade mit diesem Heitzbestseller zu beginnen. Zu abschreckend ist das, was die Albae als normal empfinden und ihr Leben und ihre Welt sind mehr als gewöhnungsbedürftig. Zum Einstieg empfiehlt sich die o.g. Zwergen-Reihe. Aber Markus Heitz bringt sie uns näher, diese Wesen der dunklen Welt, die dann am Ende doch so „normal“ erscheinen, wie jede andere Rasse, Daseinsform oder Welt.
Die Hauptpersonen in „Die Legenden der Albae“, in ihrer Heimat so vollkommen gegensätzlich, führen ein fast schon bürgerliches Leben, mit Familie und „Job“ und mit den „Alltagssorgen“, auch wenn es dabei um die drakonische Bestrafung ihrer Sklaven oder der Tatsache der Unsterblichkeit geht. Einmal akzeptiert, bringt einen diese Lebensweise, wie die Bewahrung des Blutes eines soeben getöteten Feindes, um hieraus ein Gemälde zu schaffen, nicht mehr aus dem Konzept, wirkt der Brauch, dass Knochen der toten Feinde aufbewahrt werden, um sie zu nützlichen Gegenständen zu transformieren, absolut natürlich. Man wartet förmlich darauf, dass die Albae noch etwas Abscheulicheres vollbringen – ohne mit der Wimper zu zucken.
Leider ist das aber vielleicht auch die Schwäche dieser Geschichte. Sie wirken in vielem dann doch zu menschlich, vor allem im Streben nach Macht, dem Durst nach Rache, dem Wunsch nach Anerkennung. Zwar bin ich gespannt, wie es weitergeht, aber es gibt einige Gründe, weshalb eine gewisse Enttäuschung zurückblieb. Ich wurde den Eindruck nicht los, dass dieses Buch zu schnell geschrieben, an bestimmten Stellen mit zu wenig Sorgfalt gedichtet wurde und einige Nebenstränge zu sehr „konstruiert“ erscheinen. Ich war an etlichen Stellen versucht dem Autor zuzurufen: „Halt! Du hast da was vergessen!“ So kommt ein Racheversuch zu spät und verkehrt sich ins Gegenteil, so wird Munumon nicht erschlagen als eigentlich der Zeitpunkt dafür gekommen ist …
Mein Fazit zu „Gerechter Zorn“:
Das Buch „Die Legenden der Albae“ ist ein lesenswerter Fantasyroman und vor allem für diejenigen ein Muss, die „die Zwerge“ gelesen haben, denn hier beginnt sich die Vorgeschichte zu klären. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass die nächsten Teile besser werden, und wir Leser noch viel Vergnügen haben werden, mit dem was uns Herr Heitz liefert. – Rezensent HH für Bücherserien.de
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