Über die Autorin Fredrika Gers:
Als wenn in den Alpen nicht schon genügend natürliche Todesgefahren lauerten, wird dort auch noch ausdauernd gemordet. Darauf lässt zumindest die zunehmende Zahl der Krimis schließen, bei denen sich der Tatort irgendwo im größten innereuropäischen Gebirge befindet. Eine, die sich besonders gut auf das Schreiben dieser Leseschmankerl verstand, war Fredrika Gers. Die gebürtige Hamburgerin lebte seit 2003 der Liebe wegen im Berchtesgadener Land und verstarb am 27. August 2019.
Alpenkrimis mit Hauptwachtmeister Franz Holzhammer:
Die oberbayerischen Berge der Alpen hatten es der gelernten Bankkauffrau auf Anhieb angetan, die Menschen in ihrer neuen Heimat nicht minder. Mit dem Hauptwachtmeister Franz Holzhammer hattte Fredrika Gers eine Figur geformt, der so manches Klischee vom bärbeißig-behäbigen Bajuwaren anhaftet. Die Sympathien fliegen ihm nicht gerade zu. Doch freilich ist der Franzl bei aller zur Schau getragenen Griesgrämigkeit kein übler (kleiner) Kerl. Und sein polizeiliches Handwerk versteht er, auch noch nach dem Konsum mehrerer Maß Weißbier.
Die gönnt sich der gemütliche Grantler (47 Jahre, 1,65 Meter) vorzugsweise in seiner Gartenhütte. Diesen Rückzugsort, von der Familie verächtlich „Saufhütte“ tituliert, braucht das bayerische Urgestein auch, um beim Fernschach am Computer die grauen Zellen zu trainieren. Und um die Abwesenheit von Gattin Marie zu genießen, die mit ihrer katholischen Frauengruppe durch die Gegend zieht, „um Wohltätigkeit zu verbreiten“. Aber sein Wohlsein fernab der öden Dienststelle ist oft nicht von Dauer. Denn in Holzhammers Revier belassen es einige Zeitgenossen leider nicht dabei, die Berchtesgadener Bergwelt zu erkunden – sie morden dort auch, ganz und gar nicht hinterwäldlerisch.
Da ist es gut, gell, dass Holzhammer bei seinen Ermittlungen mehr oder weniger willkommene Hilfestellung von Hobbydetektiven erhält. Etwa der blonden Doppel-Doktorin Christine und deren Herzallerliebstem Matthias. Auch diese Personen ihrer Krimis hatte die langjährige Werbetexterin Fredrika Gers mit wenigen, aber wohlgesetzten Sätzen und reichlich Wortwitz gezeichnet. Die zierliche Ärztin Christine, ein in die Alpen abgedriftetes Nordlicht wie die Autorin, und ihr Fast-2-Meter Mann Matthias, ein etwas rustikal geratener Buddhist, mischen in den Krimis bei der Suche nach den Mördern munter mit, gern auch ungefragt.
Aber es sind ja auch teuflische Taten, mit denen es Franz Holzhammer und Anhang zu tun bekommen. Am Teufelshorn muss ausgerechnet ein Vorstandsmitglied des Deutschen Ski-Verbandes sein Leben lassen, und in der ach so idyllischen Landschaft der Alpen fällt auch ein Gleitschirmflieger nicht so einfach vom Himmel und kann nie mehr abheben, weil er tot ist.
Mit ihren in den Alpen angesiedelten Krimis wollte die Autorin nach eigenen Worten „keine anspruchsvolle Literatur“ hervorbringen. „Lustig und unterhaltsam“ sollten ihre Krimis sein.
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