Ken Bruen ist mit seiner Jack-Taylor-Serie seit 2001 in aller Munde.
Der irische Krimi-Autor, der immerhin über Metaphysik promovierte, schickt in seinen Romanen den Ermittler Jack Taylor auf die Suche nach dem Sinn des Lebens, allerdings endet diese meist mit einem alkoholischen Getränk im nächsten Pub. Damit ist Taylor nicht allein, denn in den Krisen, die Irland in den letzten Jahrzehnten durcheinandergewirbelt haben, setzen viele Iren innerhalb und außerhalb der Romanwelt vor allem auf eines: ihr Guinness. Bruen untersucht in seinen stark gesellschaftskritischen Werken genüsslich die irische Mentalität zwischen Gelassenheit und Düsternis und hat ganz nebenbei seinem Heimatort Galway ein literarisches Denkmal gesetzt.
Wer die Bestseller-Romane von Ken Bruen gelesen hat, hat sie mit Spannung erwartet: Die Filmfassung der Serie um Jack Taylor. Die auch im Fernsehen ausgestrahlte Serie ist im Dezember 2013 auf Deutsch als DVD erschienen. Leider tatsächlich nur auf Deutsch, denn eine Originaltonspur fehlt ebenso wie Untertitel für Hörgeschädigte und Gehörlose. Vor allem Ersteres ist ein Skandal, denn wer ein Fan von Ken Bruens Irish Noir-Büchern ist, dürfte in aller Regel auch ein Fan von Irland und seiner Sprache sein. Schade, wenn man als Zuschauer dann ausschließlich auf die Übersetzung angewiesen ist.
Rundum gelungene Buchadaption
Das ist aber auch schon alles, was es an der Filmversion der Erfolgskrimis zu bemängeln gibt. Mit den sechs DVDs, die außer den Filmen umfangreiches Bonusmaterial und zahlreiche Interviews bieten (diese wiederum zum großen Teil in Originalsprache mit deutschen Untertiteln), erwirbt man rund neun Stunden Krimi-Unterhaltung vom Feinsten. Dabei wurde gegenüber den Büchern der Fokus mehr auf den Spannungsaufbau gelenkt, trotzdem bleibt aber genug Zeit für den typisch irischen Humor von Bruens Figuren, für Skurrilität, schräge Ideen und Charakterstudien.
Jack Taylor: Ein Ermittler der besonderen Art
Die Rolle des Privatdetektivs Jack Taylor, der nach seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst seinen Arbeitsplatz kurzerhand in ein Pub verlegt, spielt der aus „Tomb Raider“ bekannte Iain Glen. Obwohl selbst Schotte, verkörpert er den Muster-Iren mit Bravour. Ihm nimmt man den beruflichen Scharfsinn, die Hartnäckigkeit und den weichen Kern genauso ab wie den Erfolg beim weiblichen Geschlecht. Jack Taylor wickelt attraktive Damen um den kleinen Finger, nur um dann wieder zu seinem rauen Leben voll Gewalt, Alkohol und Drogen zurückzukehren.
Actionreiche Fälle, Spannung zwischen Humor und Melancholie mit der eindrucksvollen irischen Landschaft on top: Dieses Erfolgsrezept ist hier aufgegangen! Wer spannende Unterhaltung sucht, die nebenbei mit einer guten Portion Anspruch aufwartet, ist mit der Taylor-Adaption an der richtigen Adresse.
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