Ein unglaubliches Verbrechen, getoppt von einem noch unglaublicheren Verbrechen, Verstrickungen von Secret Service, FBI usw. und eine monatelange Jagd nach der Wahrheit. So könnte man das erste Werk der Alex-Cross-Reihe mit dem Titel „Morgen, Kinder, wird’s was geben“ von James Patterson zusammenfassen.
Morgen, Kinder, wird’s was geben – Nicht wirklich überzeugend:
Und doch enttäuscht der Autor James Patterson. Es mangelt nicht an Abscheulichkeiten und „Thrill“, diesem Buch aber fehlt dennoch das gewisse Etwas. Logik, Konsistenz und Schreibwitz gehen streckenweise verloren. Die Dialoge in diesem Thriller sind teils gestelzt, teils zu simpel, die Beschreibungen wirken lieblos.
Im Zusammenspiel der Hauptfigur mit seinem Partner gibt es zwar den einen oder anderen coolen, witzigen Spruch, aber leider kratzen die Beiden nur an der Oberfläche. Der Autor lässt sie aufmucken, lässt es aber nicht zur offenen Meuterei im Machtkampf zwischen den Fronten von Vorgesetzten und den Bundesbehörden kommen. Die beiden „ziehen sozusagen den Schwanz“ ein.
Auch das Verhältnis von Held Cross zu seiner Familie ist unklar, lässt er doch seine Kinder des Öfteren in Obhut seiner Großmutter(wobei auch dieses weitesgehend unklar bleibt) zurück. Sein sexuelles Privatleben wird ausgebaut, weil es der Story nutzt. Die Spannungen, die in den USA und leider auch hierzulande auftreten, wenn eine weiße Frau einen schwarzen Mann als Partner hat, werden zwar angerissen, aber auch bei diesem Thema bleibt der Autor oberflächlich. Den Ausbau der handelnden Charaktere und sonstiger Nebenschauplätze lässt Patterson gänzlich vermissen.
Die Geschichte kommt in diesem Thriller nicht richtig in Fahrt, wirkt zu sehr konstruiert, so dass es nicht wundert, dass der Bösewicht noch eine zweite Chance erhält. Ich kann mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass James Patterson seine Leser nicht für allzu intelligent hält, weshalb sonst erhält ab Mitte des Buches der Bösewicht Murphy immer den Zusatz „Soneji“. Zu diesem Zeitpunkt hat sicher jeder Leser längst begriffen, dass dies nur zwei Facetten ein und derselben Person sind. Alles in allem ist dieser Krimi eine Enttäuschung; hält er doch in keiner Weise in einer Liga mit, in der mit Karin Slaughter, John Katzenbach und Jeffrey Deaver ganz andere Kaliber um die Gänsehaut der Leserschaft ringen. – Rezensent HH für Bücherserien.de
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