Anmerkung: Der Kriminalroman „Todesruf“ von Andreas Franz & Daniel Holbe ist der 22. Band der Julia Durant-Reihe.
Um was geht es in Todesruf?
Weihnachtsabend in Hessen. Eigentlich eine Zeit der Stille und Besinnung. Doch auch andere Vorlieben haben an diesem Abend Hochkonjunktur. So verlässt eine junge Frau ihre Familie, um ihrem Job als Prostituierte nachzugehen. Der Grund ist so simpel wie logisch. An diesem Abend zahlen die Freier besonders gut. Allerdings verläuft dieser ganz anders, denn am folgenden Morgen wird ihre Leiche gefunden. Kriminalkommissarin Julia Durant wollte sich mit den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit mit ihrem Freund und Vorgesetzten Claus beschäftigen, doch der aktuelle Fall lässt sie nicht los. Als sich nach ein paar Tagen der Kollege Peter Brandt auf Offenbach meldet, werden die Ermittlungen noch mysteriöser. Auch dort wurde eine junge Prostituierte umgebracht. Haben die beiden Frauen auf eigene Rechnungen gearbeitet oder sind es Morde im Dickicht rivalisierender Zuhälter?
Kritik zu zu dem Kriminalroman „Todesruf“:
Als der Schriftsteller Andreas Franz 1996 den Roman „Jung, blond, tot“ veröffentlichte, konnte er nicht ahnen, dass er damit den Auftakt zu einer der langlebigsten und erfolgreichsten deutschen Kriminalromanserien legen sollte. Nach elf Fällen stand die Reihe dann vor dem Aus, als Andreas Franz überraschend verstarb.
Der damals noch junge Nachwuchsautor Daniel Holbe wurde gebeten, den zwölften Band fertigzustellen, und hatte damit ebenso großen Erfolg. Seitdem führt er die Serie fort und legt mit „Todesruf“ den mittlerweile 22. Band vor.
Eine der Fragen, die man sich bei so langlebigen Krimireihen immer wieder stellt, ist sicherlich, ob es dem Autor nach so vielen Jahren gelingt, dem Leser etwas Neues zu bieten und das Niveau der Serie zu halten. Im Fall von diesem aktuellen Band kann diese Frage eindeutig mit Ja beantworten. Daniel Holbe gelingt es, auf zwei Ebenen eine packende Geschichte zu erzählen. Da ist zum einen der Plot in „Todesruf“ an sich, der sich nicht für Julia Durant, sondern auch für den Leser zu einer überaus dramatischen Handlung entwickelt, die jeden fordert. Da sind zudem die privaten Momente zwischen Julia und Claus, die einen Großteil der Handlung ausmachen. Und natürlich wäre es hier besser, frühere Romane der Serie zu kennen, doch Neueinsteiger werden den Fall ebenfalls genießen können, da die Geschichte an sich abgeschlossen ist.
Durch die wechselnden Perspektiven, auch aus Sicht des Täters, gelingt es dem Autor in „Todesruf“, das Spannungsmoment hochzuhalten und den Leser auf falsche Fährten zu führen. Daher ist es hier intensives Mitraten möglich. Stilistisch bewegt sich der Roman auf einem guten Niveau. Inzwischen ist auch Daniel Holbe ein routinierter Autor, dessen größtes Kunststück es ohne Übertreibung ist, die Serie eines fremden Schriftstellers so fortzuführen, dass man den Unterschied gar nicht merkt. Daher wird der Serienschöpfer sicher zufrieden auf ihn herabblicken und mit dem, was hier geboten wird mehr als zufrieden sein.
Mein Fazit zu dem Roman:
Krimifans machen mit einem Julia-Durant-Roman eher selten etwas falsch. Das gilt auch für dieses Buch. Die Suche nach den Mördern der beiden Prostituierten ist spannend, abwechslungsreich, überraschend und gipfelt in ein wirklich tolles Finale. Dabei muss sich Julia Durant einigen Herausforderungen stellen. Und die Leser wird es freuen, dass Band 23 bereits in Arbeit ist.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Julia Durant 22
- Verlag: Knaur
- Seiten: 464
- Veröffentlichung: 1.8.2022
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783426525937