Inhaltsangabe zu dem Buch „The Beautiful Struggle“:
Die 1980er Jahre in Baltimore: Während der junge Ta-Nehisi Coates seine Kindheit und Jugend dort erlebt, bewegt sich die Stadt am Abgrund: Drogen, Armut und eine stetig ansteigende Kriminalität lassen die Großstadt im Chaos versinken. Der schwarze Junge muss sich in diesem Alltag, der aus Gewalt und Angst besteht, behaupten. Eine große Stütze ist ihm dabei sein Vater, der sich als Aktivist der Black-Panther-Bewegung einen Namen macht und der seinem Sohn zeigt, wie man auf den Straßen überlegt. Dies zeichnet einen Weg, der den Jungen voranbringt und ihn bis zur Universität führt.
Kritik zu dem autobiografischen Roman von Ta-Nehisi Coates:
Mit „Der Wassertänzer“ wurde Ta-Nehisi Coates im letzten Jahr auch der deutschen Leserschaft ein Begriff. Der eindringliche Roman über die Sklavenbewegung mauserte sich zum weltweiten Bestseller. Jetzt erscheint ein älteres Werk des afroamerikanischen Schriftstellers erstmals in deutscher Übersetzung. „The Beautiful Struggle“ ist eine Erinnerung an Coates‘ Kindheit, die in der Innenstadt von Baltimore stattgefunden hat. Das Buch dreht sich um die Beziehung zwischen Coates, seinem Vater und seinem Bruder „Big Bill“. Coates’ Vater, ein ehemaliger Black Panther, der zum unabhängigen Verleger wurde, ist entschlossen, seine Kinder von der Straße zu retten und sie an die Howard University zu bringen. Ein Unterfangen, dass selbst in den 1980er Jahren noch ein schwieriges, für viele gar unmögliches Vorhaben ist. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich sein Vater unzähligen Widerständen stellen muss. Oft auch gegen den Willen seiner Söhne.
Die ganz große Stärke des Ta-Nehisi Coates ist es, die Rassenbeziehungen im Amerika des 21. Jahrhunderts anschaulich und ohne erhobenen Zeigefinger darzustellen. Es ist diese Mischung aus Makro- und Mikroperspektive, der man sich kaum entziehen kann und die alte, festsitzende Probleme in einem neuen und einzigartigen Licht beleuchtet. Allein deshalb ist „The Beautiful Struggle“ mehr als lesenswert. Hinzu kommt, dass Coates’ Vater und Big Bill faszinierende Figuren sind, fehlerhaft, aber dennoch ausgesprochen sympathisch. Coates’ Beschreibungen von sich selbst fühlen sich ehrlich und echt an; besonders die Stellen wird der Leser genießen, als sein Kindheitsinteresse an Dungeons and Dragons und Comics in die Erzählung eingeflossen ist.
Besonders imposant ist auch die Darstellung seiner lesegetriebenen Reifung, die von den revolutionären Kinderbüchern, die seine Mutter vermittelte, und der riesigen Sammlung vergriffener Texte, obskuren Vorträgen und selbstveröffentlichten Monographien seines Vaters. Hier zeigt sich eindrucksvoll, welche Macht Bücher haben können, wenn sie ihn gegen die Feindseligkeit der Welt stärkten. Ta-Nehisi Coates schreibt darüber, wie glücklich er war, dass die Leute ihm endlose Chancen gaben, weil er, wie er offen zugibt, versagt zu haben. Er kam in eine Schule in Baltimore, und wurde dann nach Ausbrüchen im Unterricht rausgeschmissen. Sein Vater würde ihn gnadenlos schlagen, weil er nicht wollte, dass sein Sohn so wurde, wie die anderen Jungen in seinem Alter. Coates schreibt offen über seine Erfahrungen, seine Fehler und seine Chancen.
Mein Fazit:
Einmal mehr zeigt Ta-Nehisi Coates in „The Beautiful Struggle“, dass er ein begnadeter Schriftsteller ist. Dieser autobiografische Roman ist eine lyrische und beschreibende Coming-of-Age-Geschichte, die gespickt ist mit schönen, traurigen und lustigen Momenten und die absolut empfehlenswert ist.
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- Buchinfos:
- Serie: Keine
- Verlag: Karl Blessing
- Seiten: 304
- Veröffentlichung: 10.5.2021
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783896677044