Der Roman „Jahre des Aufbaus“ von Brigitte Riebe ist der Auftakt der 50er-Jahre-Trilogie „Die Schwestern vom Ku’damm“.

Inhaltsangabe von Brigitte Riebes „Jahre des Aufbaus“:

Berlin im Mai 1945. Die deutsche Hauptstadt liegt nach dem Krieg in Schutt und Asche. Auch das Modehaus von Friedrich Thalheim ist nach einem Bombenangriff vollkommen zerstört. Überhaupt hat Familie Thalheim einen hohen Preis für den Krieg bezahlt. Die Mutter ist verstorben, Vater Friedrich in russischer Gefangenschaft und Sohn Oskar wird vermisst. So muss Rike zusammen mit ihren Schwestern versuchen, das Traditionshaus wieder aufzubauen. Als die drei Geschwister auch noch aus der Familienvilla vertrieben werden, scheint das Ende nah. In dieser Situation trift Rike auf Miriam Sternberg. Die junge Frau ist die Tochter einer ehemaligen Maßschneiderin und will Rike und ihren Schwestern helfen, das Modehaus Thalheim erneut aufblühen zu lassen.

Kritik zu „Die Schwestern vom Ku’damm – Jahre des Aufbaus“:

Die Schwestern vom Ku'damm-Jahre des Aufbaus von Brigitte RiebeMit „Die Schwestern vom Ku damm – Jahre des Aufbaus“ legt die deutsche Schriftstellerin Brigitte Riebe den Auftakt einer groß angelegten Familientrilogie vor. Die Autorin, die in den letzten Jahren immer wieder mit historischen Romanen glänzte, durchleuchtet in diesem ersten Band die Zeit zwischen 1945 bis 1951. Und das macht sie dermaßen gut, dass schon der im Jahr 1932 angesiedelte Prolog den Leser fesselt. Hier erlebt man die glanzvolle Eröffnung des Modehauses mit, um dann im ersten Kapitel zu erfahren, wie der Krieg der Familie fast alles genommen hat. Der Detailreichtum, den Brigitte Riebe auf den Leser loslässt, ist schier überwältigend. Schwarzmarkt, Trümmerfrauen, Lebensmittelkarten – es gibt kaum ein Detail aus der Zeit nach dem Krieg, den die Autorin nicht gewissenhaft recherchiert hat. Dadurch entsteht ein umfassendes und überaus authentisches Bild einer Epoche, die einen sofort in die Geschichte eintauchen lässt. Hinzu kommt, dass Brigitte Riebe einen Schreibstil hat, der nur als ansprechend bezeichnet werden kann. Sie begeht nicht den Fehler und prügelt die historischen Details in den Leser hinein, sondern bettet sie in ihren gut durchdachten Plot ein, der, wie es sich für eine Familiengeschichte gehört, natürlich mit einem Geheimnis aufwarten kann.

Ein weiter Pluspunkt von „Die Schwestern vom Ku damm – Jahre des Aufbaus“ sind die Charaktere, die einem sofort ans Herz wachsen. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist Rike. Sie nimmt das Heft der Familie in die Hand, muss aber immer wieder erkennen, dass man sie nicht wirklich Ernst nimmt. Für Frauen in verantwortungsvollen Positionen war damals noch nicht die Zeit. Auch Rikes Schwestern Silvie und Florentine werden ausgezeichnet dargestellt, wobei sich vor allem Silvie zu einem der interessantesten Charaktere entwickelt. Aus der Unterschiedlichkeit der Schwestern, vor allem im Verhältnis von Rike und Silvie, ergeben sich gute Konfliktpunkte für die Handlung. Während Rike alles daran setzt, um das Modehaus wieder flott zu machen, dreht sich Silvies Leben um Männer und Vergnügen. Doch auch in Rikes Lebensweg tritt mit Alessandro ein Mann, der der Mode aufgeschlossen gegenübersteht.

Mein Fazit zu dem Roman „Jahre des Aufbaus“:

Wer sich für historische Familiengeschichten interessiert, bekommt mit „Die Schwestern vom Ku damm – Jahre des Aufbaus“ eine echte Perle serviert. Brigitte Riebe gelingt es meisterhaft, die unmittelbare Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg einzufangen und in ihre Geschichte einzubetten. Spannung, Gefühl und Authentizität greifen hier wie perfekt abgestimmte Zahnräder ineinander und sorgen für Lesespaß der anspruchsvollen und trotzdem bestens unterhaltenden Art. Nach der Lektüre dieses ersten Bandes, ist man sehr gespannt, wie es mit den Schwestern weitergeht.

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Produktinfos:

  • Verlag: Wunderlich
  • Seiten: 432
  • Bei Amazon erhältlich als: Buch | eBook | Hörbuch