Die Dystopie „Die Perfekten“ von der Schriftstellerin Caroline Brinkmann ist der Auftakt der Rain und Lark-Serie.
Rezension: Die Perfekten von Caroline Brinkmann:
Rain und ihre Mutter gehören zu einer Gesellschaft, in der Menschen nach der Qualität ihrer Gene eingestuft werden – und die beiden passen nicht dazu. In einer Welt, die von einer perfekten Art Menschen regiert wird, leben sie auf der Flucht. Doch es ist anstrengend, einer Gesellschaft zu entgehen, in der jeder einer Klasse zugehört. Es funktioniert nur, wenn Rain wirklich niemandem vertraut. Doch das kann sie nicht mehr, als sie Lark kennenlernt. Auch er träumt davon, seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen – aber wie sollen die beiden das in dieser perfekt ungerechten Welt schaffen, in der niemand sicher ist: Schon eine Krankheit kann bedeuten, dass die betroffene Person „heruntergestuft“ wird, was letztendlich den Verlust gewisser Privilegien und ein härteres Leben zur Folge haben kann.
„Die Perfekten“ ist ein dystopischer Roman, bei dem so mancher Leser aufhorchen wird: Die Welt ist in Zirkel aufgeteilt, teils sehr wohlhabend und luxuriös, teils bitterarm und geprägt von harter Arbeit. Doch ist dies auch schon die einzige Gemeinsamkeit mit „Die Tribute von Panem“, in dessen Fahrwasser etliche mittelmäßige und auch schlechte Dystopien erschienen sind. „Die Perfekten“ ist aber erfrischend anders. Caroline Brinkmann hat ihre ganz eigene Gesellschaft erschaffen, eine komplexe und durchdachte Umgebung.
Es herrscht eine himmelschreiende Ungerechtigkeit in dieser Welt, und Frau Brinkmann schafft es hervorragend, diese den jungen (und junggebliebenen) Leserinnen und Lesern zu vermitteln. Das ist keine Moral mit der Brechstange, aber der Grundgedanke ist klar. „Die Perfekten“ regt zum Nachdenken an – und kann dabei gleichzeitig ausgezeichnet unterhalten.
Mit zahlreichen Details erfüllt Caroline Brinkmann die unterschiedlichen Zirkel in zum Leben, und das so lebensnah, dass man beispielsweise den über dem Zirkel „Grey“, der Heimat von Rain, liegenden Smog als sehr bedrückend empfindet. Und auch ihre Charaktere zeichnet die Autorin mit Freude: So ist Rain eine erfinderische junge Heldin, mutig, integer und intelligent. Lark hingegen ist zwar ebenfalls ein sehr entschlossener Charakter, gleichzeitig aber innerlich zerrissen ob der Dinge, die er tun muss, um seiner Familie ein erträgliches Leben zu ermöglichen.
Caroline Brinkmann hat in diesem Roman, dem ersten Band einer neuen Reihe, gut daran getan, auf eine Liebesgeschichte (zumindest vorerst) größtenteils zu verzichten. „Die Perfekten“ kommt auch gut ohne aus – die Protagonisten haben genug mit sich selbst zu tun und damit, die gar nicht so perfekte Welt zu retten.
Mein Fazit zu dem Roman „Die Perfekten“:
Dieses spannende und unterhaltsame Buch ist ein Roman für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Es ist ein Roman für alle, die Dystopien wie in „Die Tribute von Panem“ mögen und sich dabei dennoch auf eine ganz eigenständige Welt einlassen wollen. Caroline Brinkmann schreibt flüssig und auch actionreich und verzichtet auch nicht auf Gewaltdarstellungen. Ihren Figuren widmet sie viel Raum und zeichnet eine Entwicklung auf, die sich weniger nach den Idealvorstellungen des Lesers richtet als nach der Dramatik der Story. Das Ende lässt Raum für eine Fortsetzung und sobald die erscheint, werde ich sie garantiert lesen, um zu erfahren, wie es in der Welt der Perfekten weiter geht.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Rain & Lark 1
- Verlag: ONE
- Seiten: 608
- Veröffentlichung: 25.8.2017
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783846600498