Um was geht es in dem Comic „Die neue Welt“?

Im frühen 16. Jahrhundert wagen drei ungleiche Menschen eine gefährliche Reise: Sie ziehen vom geschlagenen Aztekenreich aus nach Norden, in die „Neue Welt“. Mit dabei: Eine Tochter Moctezumas, ein italienischer Mönch und ein schwarzer Ex-Sklave. Ihre offensichtlichen Unterschiede könnten sie zu Feinden machen, auch sind ihre Beweggründe, sich auf diese Reise zu begeben, sehr unterschiedlich. Sei es die Rettung indianischer Seelen oder schlicht der eigenen Haut, die sie antreibt, oder der Ruf sagenhaften Goldes – etwas eit die Drei: Das besiegte Aztekenreich bietet ihnen nichts mehr außer Gefahr. Doch welche Gefahren sie bei den Indianern erwarten, wissen sie nicht …

Kritik zu Die neue Welt“ von François Armanet und Jean Helpert:

Die neue Welt von Francois Armanet und Jean HelpertWas François Armanet und Jean Helpert in „Die neue Welt“ erdacht haben, mutet wie eine Mischung aus Historienschinken und Fantasy an. Ganz unterschiedliche Kulturen treffen hier aufeinander und ziehen in ein unbekanntes Land. Es ist ein reizvolles Szenario, das zumindest diesen kleinen Kern der Möglichkeit beinhaltet: Wenngleich der Leser jederzeit weiß, dass es sich um eine ausgedachte Geschichte handelt, könnten einige Details doch auch so oder ähnlich geschehen sein.

Wie dem auch sei: „Die neue Welt“ bietet in jedem Fall gute Unterhaltung in diesem Zusammenspiel verschiedener Zivilisationen. Da ist der schwarze Soldat, ein ehemaliger Sklave, der nirgendwo dazugehört. Da ist die Azteken-Prinzessin, die letzte überlebende Tochter Moctezumas, die ein spanischer Eroberer vor der Rache der Tlaxcalteken schützte. Und schließlich der Mönch, aus Rom gesandt, um die unbekannten Reiche nördlich der Hauptstadt des Aztekenreiches zu erforschen. Diese drei sind schon interessant genug, so dass es den beiden Autoren keine Schwierigkeiten bereitet, aus ihren Erlebnissen eine spannende Story zu kreieren.

Unterstützt werden François Armanet und Jean Helpert dabei von den Zeichnern Xavier Coyère und Stefano Carloni. Die fangen stilistisch die Stimmung und das Thema hervorragend ein. Ihre Bilder sind dabei äußerst farbenprächtig und liebevoll ausgearbeitet. Die klassisch angeordneten Panel zeigen viel Kunstfertigkeit – selbst kleinste Details wie die Lage der Haare bei einer Frisur sind mit feinen Strichen sorgfältig ausgearbeitet.

Bei „Die neue Welt“ handelt es sich um eine Miniserie der zwei Geschichten: „Das Schwert des Konquistadoren“ sowie „Die sieben Städte von Cibola“, die hier in einem Band zusammengefasst wurden. Letztere Story ist insgesamt etwas stärker, inhaltlich einen Hauch runder und allgemein noch ein wenig interessanter; letztendlich sind aber beide Geschichten spannend und hervorragend ausgestaltet.

Mein Fazit zu „Die neue Welt“:

In einer einzigartigen Verbindung aus verschiedenen Kulturen bringen François Armanet und Jean Helpert in „Die neue Welt“ Aztekenreich und Indianer zusammen. Noch dazu mit sehr interessanten Charakteren, die gleichfalls unterschiedliche Zivilisationen, Glaubensrichtungen und Vorstellungen repräsentieren. Diese Mischung funktioniert in dieser Graphic Novel hervorragend – weil hier sowohl Autoren als auch Zeichner am Werk waren, die ihr Handwerk verstehen.

Cover und Abbildungen © Splitter-Verlag.

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Produktinfos:

  • Verlag: Splitter
  • Seiten: 112
  • Größe: ca. 32,2 cm x 23,2 cm
  • Bei Amazon erhältlich als: Buch