Cop Town – Stadt der Angst ist ein Stand-Alone-Thriller von Karin Slaughter, die mit ihrer Grant County-Reihe berühmt wurde. Mit diesem Roman, der am 9. November 2015 erschienen ist, zeigt die Autorin, dass sie auch in einem abgeschlossenen Roman Spannung auf höchstem Niveau abliefern kann. Hier nun unsere Rezension zu „Cop Town – Stadt der Angst“.
Inhalt von Karin Slaughters „Cop Town – Stadt der Angst“:
Atlanta 1974: Nicht die beste Zeit für weibliche Cops. Kate Murphy kommt frisch von der Polizeiakademie und tritt ihren Dienst in turbulenten Zeiten an. Rassenunruhen sind an der Tagesordnung, Sexismus ist auf dem Revier Alltag. Zu allem Übel streift ein Killer durch die Stadt, der es ausgerechnet auf Polizisten abgesehen hat. Kates Partnerin wird die taffe Maggie Lawson, die schon länger versucht, sich in dieser Männerdomäne zu behaupten und die nicht gegensätzlicher als die verletzliche Kate sein könnte.
Maggies Bruder Jimmy, ebenfalls Polizist, verliert seinen Partner an den Copkiller. Plötzlich verschwindet Jimmy, hinterlässt aber einen Brief, in dem er sich selbst als den Polizistenmörder bezeichnet. Was hat er wirklich mit der Sache zu tun? Die Kollegen auf dem Revier sind bis zum Äußersten angespannt und starten eine Hetzjagd auf den Mörder. Kate und Maggie müssen die Angelegenheit unbedingt aufklären. Aber wird ihnen irgendjemand zuhören?
Kritik zu „Cop Town – Stadt der Angst“ von Karin Slaughter:
Karin Slaughter überrascht mit einer Reise in die Vergangenheit – und enttäuscht den einen oder anderen Fan vielleicht, weil „Cop Town – Stadt der Angst“ nicht die Will-Trent-Reihe fortführt. Das Buch erzählt eine eigenständige Geschichte, dies aber in gewohnt spannender Manier. Vor allem ist „Cop Town“ jedoch eine kleine Gesellschaftsstudie der 1970er Jahre in Amerika und bietet einen Rundumschlag vom Polizistenmilieu über Frauen- und Minderheitenrechte bis hin zum allgemeinen Zeitgeist einer aufregenden, aber keineswegs einfachen Zeitepoche. Ich finde, das ist ihr auffallend gut gelungen – als Kind der 70er Jahre liebe ich Geschichten aus dieser Zeit.
Manch einen mag die recht derbe Sprache, die Karin Slaughter in diesem Werk anschlägt, stören. Doch auch die ist natürlich Zeitgeist – wenn die ätzenden Kollegen Kate begrabbeln und obszöne Sprüche absondern, muss man sich einmal vor Augen halten, dass dies vor 40 Jahren Realität für viele Frauen war. Man ist von Karin Slaughter ohnehin gewöhnt, heftige, gewalttätige Beschreibungen zu lesen: Sie ist keine Autorin für zarte Gemüter. Slaughter hat dabei auch exzellent recherchiert, aber einiges war für mich doch hart an der Grenze des Erträglichen.
Der Fall selbst ist letzlich nicht sonderlich überraschend, aber gut konstruiert und in unterhaltsamer Erzählweise niedergeschrieben. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und leuchtet so die Hauptpersonen wirklich ansprechend aus.
Fazit zu „Cop Town – Stadt der Angst“ von Karin Slaughter:
Kate und Maggie sind faszinierende Charaktere, die Karin Slaughter meiner Ansicht nach herausragend beschrieben hat. Sie schildert eine harte Stadt in harten Zeiten – und das macht sie wie immer außerordentlich gut. An die derbe, raue Sprache muss man sich gewöhnen. Als Thriller ist „Cop Town – Stadt der Angst“ vielleicht ein wenig zu dünn, als Krimi jedoch handfest und packend. Definitiv ein anständiger Ausbruch aus Slaughters gewohnten Buchreihen und eine echte Leseempfehlung!
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Cop Town – Stadt der Angst von Karin Slaughter bestellen:
Verlag: Blanvalet
Seiten: 544