Anmerkung: Der Roman „Das Bild der Toten“ ist der 2. Band der Rekke & Vargas-Reihe von David Lagercrantz.
Um was geht es in dem Thriller „Das Bild der Toten“?
Hans Rekke und Micaela Vargas haben erfolgreich ihren ersten Kriminalfall gelöst, da flattert ihnen ein neuer Fall ins Haus. Ein vollkommen verzweifelter Mann bittet den Psychologen Hans Rekke um Hilfe. Vor einigen Jahren ist Claire Lidman, so der Name der Frau, von einem Abendspaziergang nicht nach Hause gekommen. Kurz darauf wurde ihre Leiche gefunden. Alles deutet auf einen Unfalltod hin, doch Lidmann ist überzeugt davon, dass seine Frau noch lebt. Jetzt ist ein kürzlich aufgenommenes Foto aufgetaucht, das sie auf dem Markusplatz in Venedig zeigt. Ist Claire Lidman am Leben? Hans und Micaela beginnen nachzuforschen und tauchen alsbald in private Abgründe ein, die sie nicht erwartet haben. Zumal im Hintergrund eine Person aus Rekkes Vergangenheit ihr Unwesen treibt. Doch es stellt sich die Frage, was die Frau auf dem Bild damit zu tun hat.
Kritik zu dem Buch von David Lagercrantz:
David Lagercrantz ist seit seinen Millennium-Romanen, die er für Stieg Larsson erfolgreich fortgesetzt hat, ein anerkannter Autor. Mit „Das Bild der Toten“ legt er jetzt den zweiten Roman seiner eigenen Reihe um den Psychologen Hans Rekke und die Ermittlerin Micaela Vergas vor. Der erste Band erzählte zwar eine durchaus interessante Geschichte, hatte aber vor allem aus handwerklicher Sicht erhebliche Schwachstellen. Jetzt stellt sich die Frage, ob das in diesem Buch besser wird. Einer der Knackpunkte war die Tatsache, dass Micaela Vargas im Vergleich zu Hans Rekke recht blass war. Das ist hier nicht der Fall.
Die junge Frau, die chilenische Wurzeln und einen Bruder besitzt, der auf der anderen Seite des Gesetzes steht, bekommt in diesem Roman eine spürbar stärkere Rolle und ist ihrem Partner durchaus ebenbürtig. Hans Rekke wiederum war und ist ein interessanter Charakter, der als Sohn einer wohlhabenden Reedereifamilie aus einer ganz anderen Welt als Micaela stammt.
Hier gelingt es David Lagercrantz jetzt deutlich besser, dass sich die beiden Protagonisten gegenseitig befruchten, was „Das Bild der Toten“ sehr guttut. Und dann ist da noch Gabor. Der Mann aus Rekkes Vergangenheit, der sich als Superhirn entpuppt und die Ermittler an die Grenze ihrer Belastung bringt.
Damit ist auch für jede Spannung gesorgt, die aus mehreren Perspektiven erzählt wird. So erfährt man viel über die Claires Vorleben als Chefanalystin Inder Finanzwelt, was ein Mosaiksteinchen auf dem Weg zur Lösung ist. Und so liest sich „Das Bild der Toten“ erheblich besser als sein Vorgänger. Sicher, manche Stellen der fast fünfhundert Seiten ziehen sich etwas in die Länge, doch auch die Dialoge sind wesentlich flotter und zielgerichteter, was den Lesespaß deutlich steigert. Am Ende fügt David Lagercrantz alle Puzzleteile zusammen und sorgt dafür, dass der Roman ein durchaus lohnendes und gutes Finale bekommt.
Mein Fazit:
Im Gegensatz zu Der Mann aus dem Schatten hat sich der Schriftsteller spürbar gesteigert. Hans Rekke und Micaela Vargas sind zwar noch nicht bei einhundert Prozent angekommen, doch dieser 2. Band ist ein guter, über dem Durchschnitt liegender Thriller, der richtig spannende Momente hat. Daher kann man sich durchaus auf Das Zeichen des Fremden, den 3. Teil freuen, der für das Frühjahr 2025 angekündigt ist.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Rekke & Vargas 2
- Verlag: Heyne
- Seiten: 500
- Veröffentlichung: 11.1.2024
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783453273306