Der Krimi „Schwarze Seele“ ist der 2. Band der Patsy Logan-Reihe von Ellen Dunne.
Um was geht es in dem Roman „Schwarze Seele“?
Patsy Logan konnte sich immer auf ihren Instinkt verlassen. Doch bei ihrem aktuellen Fall kommt sie nicht voran: War der Tod eines Iren, der ertrunken aus dem Bach im Englischen Garten gefischt wird, Mord oder nicht? Die Kommissarin ist nicht bei der Sache, denn auch privat geht es nicht weiter – Patsy wünscht sich schon lange ein Kind, aber die Hormonbehandlungen sind anstrengend, das erhoffte Ergebnis lässt auf sich warten. Die Kommissarin glaubt nicht wirklich an einen Unfall im Fall des Toten, aber ihre Konzentration lässt zu wünschen übrig. Doch Patsy muss sich zusammenreißen – denn schon bald gibt es einen zweiten Todesfall …
Kritik zu dem neuen Krimi von Ellen Dunne:
„Schwarze Seele“ ist der zweite Fall für die erfrischende Deutsch-Irin Patsy Logan. Schon in „Harte Landung“, ihrem Debüt, war ihre Kinderlosigkeit zentrales Thema. Das ist ein starker Stoff für das Privatleben einer Krimi-Ermittlerin, aber einer, der Patsy Logan schnell sympathisch macht. Sie packt ihr Leben und ihre Probleme tatkräftig an, und so ist es kein Wunder, dass sie sich in „Schwarze Seele“ mitten in einer Kinderwunschbehandlung befindet. Die ist nicht so leicht zu verkraften, außerdem leidet Patsy noch immer an der Erinnerung an eine Fehlgeburt, die sie erlitten hat. All das spielt mitten hinein in die verzwickten Ermittlungen um den ertrunkenen Iren. Denn Patsy weigert sich hartnäckig, an einen Unfall zu glauben – immerhin hatte nicht nur die Exfrau des Verstorbenen einige Gründe, ihn loswerden zu wollen. Aber immer, wenn Patsy im Verlauf der Handlung glaubt, einen Schritt weiter zu sein, landet eine ihrer Ideen auf dem Abstellgleis und führt sie nicht voran. Bei ihren Kollegen und Vorgesetzten eckt Patsy mit ihrer Hartnäckigkeit mal wieder an, was die Sache auch nicht unbedingt leichter macht.
Nun ist der innere Konflikt einer Kommissarin für einen Krimi ja schon fast ein Muss, der vollkommen knacks- oder skandalfreie Ermittler muss wohl noch erfunden werden (aber wer würde das lesen wollen?). Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass Patsys Privatleben eine etwas kleinere Rolle gespielt hätte, um den eigentlichen Fall schneller voranzutreiben, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Denn trotzdem ist Patsy Logan eine durchaus erfrischende Neuheit im Genre, nicht nur, weil sie schlicht eine Frau mit interessantem Hintergrund ist. Auch und gerade ihre privaten Querelen und Probleme mit ihrem Mann machen die darüber hinaus charmante, witzige und blitzgescheite Figur zu einem Charakter, der die Krimihandlung zu einer spannenden Geschichte macht.
Wie schon im ersten Band der Reihe erleben wir die Kommissarin selbst in der Ich-Perspektive, was interessante zusätzliche Einblicke in ihre Gedanken und ihr Seelenleben erlaubt. Gelegentlich gibt es Perspektivwechsel, in denen andere Figuren im Mittelpunkt stehen. In kurzen, präzisen Sätzen, mit trockenem Humor, flott lesbaren und abwechslungsreichen Kapiteln erzählt Ellen Dunne einen zwar in gewisser Hinsicht klassischen, aber gleichzeitig modernen Krimi für Fans von unterhaltsamen Romanen mit Fokus auf gut ausgearbeitete Charaktere. Dabei fasziniert vor allem ihre klare, bisweilen literarisch anmutende Sprache, die sich wohltuend vom Markt der „simplen“ Kriminalgeschichten abhebt. Es bleibt zu hoffen, dass sich die liebenswerte, spannende Protagonistin Patsy Logan nicht erschöpft – soll heißen, dass Ellen hoffentlich den Standard und die Qualität der bisherigen zwei Bände aufrecht erhalten kann. Denn von dieser Kommissarin möchte ich gerne noch mehr lesen.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Patsy Logan 2
- Verlag: Insel
- Seiten: 379
- Veröffentlichung: 14.1.2019
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783458363835