Der Roman Finderlohn von Stephen King ist der zweite Krimi mit dem Ermittler Bill Hodges.
Inhalt zu „Finderlohn“ von Stephen King:
Bill Hodges ist zurück. Der ehemalige Detective, der es in „Mr Mercedes“ noch mit einem wahnsinnigen Killer aufnehmen musste, arbeitet nun – mit frischem Selbstbewusstsein und Salat gestärkt – als Privatermittler.
Wieder muss er sich mit einem Psychopathen beschäftigen. Mit Morris Bellamy nämlich, der seinen Lieblings-Schriftsteller John Rothstein tötet: Aus Wut, weil dieser nach seinen berühmten drei Werken in den sechziger Jahren nie wieder ein Buch veröffentlicht hat. Dabei gerät Bellamy an eine große Menge Geld und einen beinah noch wertvolleren Schatz, einige Notizbücher des Autors, und all das versteckt er in einem Koffer. Dann wird er – wegen eines ganz anderen Verbrechens – verurteilt und geht ins Gefängnis.
Nach fast dreißig Jahren stößt der junge Peter Saubers auf den Koffer. Das Geld verwendet er, um seine Familie zu unterstützen: Sein Vater, einst vom Mercedes Killer verletzt, kann die Familie nicht mehr ernähren. Es bleiben die Notizbücher des toten Autors – aber die finanziellen Schwierigkeiten kehren zurück, als das gestohlene Geld zur Neige geht. Und eine größere Bedrohung nähert sich, von Peter unbemerkt: Bellamy kommt aus dem Gefängnis frei, und er will seinen Schatz. Kann Bill Hodges ihn aufhalten?
Kritik zu Stephen Kings „Finderlohn“:
Schon mehrfach beschäftigte sich Stephen King – in Kurzgeschichten, aber auch in drastischer Form in seinem Roman „Misery“ (deutsch: „Sie“) – mit der fanatischen Beziehung des Lesers zum Schriftsteller. Und mit der Frage, der sich Autoren immer wieder stellen müssen: Wem gehört das Werk, wem gehören die Figuren, wenn das Buch geschrieben wurde? Nicht nur J.K. Rowling musste sich zuletzt damit auseinandersetzen: Ihr rief man öffentlich zu, sie solle Harry Potter endlich in Ruhe lassen. So ist der spannendste Teil von „Finderlohn“ tatsächlich auch jener, der sich mit den wahren Hauptpersonen der Geschichte ausführlich auseinandersetzt. Mit Bellamy, dem Mörder, der Geld und Notizen zu seinem eigenen, irren und natürlich unlauteren Vorteil einsetzen will. Und mit Peter, der offensichtlichen Lichtgestalt, der Gutes will und tut.
Da ist schon beinah eine Nebenhandlung, wenn Bill Hodges in seinen Ermittlungen Fahrt aufnimmt. Ein Krimi ist „Finderlohn“ nämlich nur am Rande. Stephen King fabuliert hier vielmehr über Literatur, über die Macht des Autors und über die Verselbständigung des Werkes. Und das tut er in gewohnter Weise. Wie er den Bogen schlägt von „Mr Mercedes“ zu „Finderlohn“, so dass es zwar eine Fortsetzung, aber dennoch ein vollkommen eigenständiges Buch ist, das ist wie immer meisterhaft, spannend und flüssig zu lesen.
Fazit zu „Finderlohn“ von Stephen King:
Man mag „Finderlohn“ für einen etwas spröden Krimi halten. Doch für mich ist das ein weiteres Buch, das beweist, dass Stephen King einfach alles schreiben könnte, selbst Gebrauchsanweisungen, und wir, seine Fans, würden uns mit Vergnügen die Fingerkuppen an dem Papier einschneiden, wenn er nur weiterschriebe. Genau diese Kraft, die Leser zu fesseln, beschreibt King in „Finderlohn“. Wer Stephen King bisher nur mit Horror in Verbindung brachte, muss schleunigst umdenken. Er kann auch anders – und er kann es gut.
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Produktinfos:
Verlag: Heyne
Seiten: 544