Anmerkung: Der Roman „Wagner“ ist der 3. Band der Geiger-Reihe von Gustaf Skördeman.
Um was geht es in „Wagner“ von Gustaf Skördeman?
Die Doppelagentin Agneta Boman reist nach London und schafft es, trotz höchster Sicherheitsvorkehrungen an einen russischen Oligarchen heranzukommen, den sie schließlich umbringt. Unterdessen sorgt der brutale Mord an dem ehemaligen schwedischen Außenminister für großen medialen Rummel. Er wurde von einem bekannten Firmenchef enthauptet und die blutige Tat gefilmt. Dieses Video wird nunmehr der Polizei zugestellt. Kommissarin Sara Nowak bekommt den Auftrag, sich um die Ermittlungen zu kümmern. Die recht spröde Ermittlerin beginnt mit der Suche, ohne anfangs zu ahnen, auf welche Gratwanderung sie sich hier einlässt. Nach und nach passieren weitere Morde hochrangiger Personen und der Fall zieht immer größere Kreise. Schließlich eröffnet sich eine Spur, die zu einer Ölfirma und zu einem russischen Oligarchen führt. Laufen hier alle Fäden zusammen? Bevor Sara diese Frage wirklich beantworten kann, merkt sie, dass sie sich einen Feind gemacht hat, der keine Gnade kennt.
Kritik zu dem Thriller von von Gustaf Skördeman:
Mit „Wagner“ legt der schwedische Regisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor Gustaf Skördeman den dritten Band seiner vermeintlichen Thriller-Trilogie vor, für den er das große Besteck herausholt. Macht, Geld, Drogen, Sex – es gibt kein Element aus dem Thrillerbaukasten, das der Autor hier nicht verwendet. In kurzen Kapiteln jagt er seine Leser und seine Figuren von einem Höhepunkt zum nächsten. War das Erzähltempo im ersten Band „Geiger“ stellenweise noch verhalten, war es in „Faust“ bereits eindeutig temporeicher. Hier treibt es der Schriftsteller auf die Spitze, sodass man bei der Lektüre wirklich Schweißperlen auf der Stirn hat.
Allerdings sollte man nicht zu zartbesaitet sein. Waren die ersten beiden Teile nicht ohne, was den Brutalitätsfaktor angeht, legt Gustaf Skördeman bei „Wagner“ noch eine deutliche Schippe drauf. Man hat den Eindruck, dass diese Szenen immer intensiver werden. Sicher darf man fragen, ob das sein muss, doch wie heißt es so schön: Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt.
Wer sich daran nicht stört und die bisherigen Bücher mochte, wird allerdings reich belohnt. Dieser Band verknüpft alle drei Teile zu einem großen Gesamtbild. Da insgesamt eine Vielzahl von Figuren und Hintergrundmotiven auftauchen, ist es sicher von Vorteil, die beiden vorherigen Romane zu kennen. Die Entwicklung von Sara Nowak nimmt gleichermaßen einen Teil der Handlung ein. Dabei kommt auch ihre gesamte Familie ins Spiel, was den menschlichen Faktor in die Höhe treibt. Und im Gegensatz zum ersten Band leidet man jetzt mit Sara mit.
Das Handlungskonstrukt gipfelt natürlich in einem packenden Showdown und man ist sehr gespannt, wie Gustaf Skördeman seine Trilogie beenden wird. Und dann kommt, so viel sei verraten, eine mehr als kalte Dusche. Das Ende kann man unmöglich so stehen lassen. Und wenn, ist es alles andere als befriedigend. Daher bleibt nur zu hoffen, dass es doch noch einen vierten Band geben wird.
Die Spionagetrilogie ist außergewöhnlich und findet mit „Wagner“ einen fulminanten, mitreißenden und stellenweise sehr brutalen Abschluss. Allerdings ist das Ende derart offen, dass es nur weitergehen kann. Ansonsten können Fans des Genres, die eine komplexe Spionagegeschichte lieben, hier zugreifen, auch wenn man sich bewusst machen sollte, dass man die Handlung eher nach ihrem Spannungs- und Unterhaltungsfaktor und nicht nach ihrer Glaubwürdigkeit beurteilen sollte.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Geiger 3
- Verlag: Lübbe
- Seiten: 512
- Veröffentlichung: 26.5.2023
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783785728505