Inhaltsangabe von „Herz auf Eis“ von Isabelle Autissier:
Louise und Ludovic wollen eine Auszeit nehmen, ein Abenteuer erleben, die Beziehung auffrischen. Das Liebespaar will seinen Alltag in Paris zumindest eine Weile hinter sich lassen und ein Jahr lang mit einem Boot über den Atlantik streifen. Das Vorhaben geht jedoch gründlich schief: Bei einem Abstecher zu einer kleinen Insel geht im Sturm das Boot verloren. Die zwei sind gestrandet, das idyllische Eiland ist plötzlich viel lebensfeindlicher als gedacht. Aus dem geplanten Erlebnis-Urlaub wird ein Überlebenskampf …
Kritik zu dem Roman „Herz auf Eis“:
Was erträgt die Liebe? Wie die Menschlichkeit bewahren? Das sind zwei der zentralen Fragen, die Isabelle Autissier in „Herz auf Eis“ aufwirft. Für Louise und Ludovic geht es ums nackte Überleben – doch die beiden sind aus der Großstadt, ihre Erfahrungen mit der Natur beschränken sich auf Wanderungen, Bergsteigen und Segeln, aber keineswegs Survivaltraining. Zudem sind sie zwei gegensätzliche Charaktere, die ihre Unterschiede im Pariser Alltagsleben bestens aushalten, sich bei ihren Unternehmungen ideal ergänzen, deren Konfliktpotenzial in der allergrößten Not jedoch deutlicher hervortritt. Dass sie nun auf sich allein gestellt einer Wildnis trotzen müssen, die kaum Nahrung bietet, die sie nicht verstehen und mit der sie kaum umzugehen wissen, macht die Unterschiede nur deutlicher.
Daraus bezieht „Herz auf Eis“ eine starke Spannung, die Isabelle Autissier zu halten und zu steigern weiß. Temporeich und durchtränkt mit den Erfahrungen der Autorin – die übrigens als erste Frau allein die Welt umsegelte und dabei selbst ums Überleben kämpfen musste. Zweifellos hat Isabelle Autissier erlebt, zu was der Mensch fähig ist, wenn er muss – mit ihren überzeugenden Charakteren Louise und Ludovic erlaubt sie uns dazu einen faszinierenden Einblick. Denn so sehr das Paar auch versucht, sich Menschlichkeit und Würde zu bewahren, so schwer fällt dies angesichts von Hunger und Kälte und der blanken Angst, nie wieder in die Zivilisation zurückkehren zu können.
Mein Fazit zu dem Buch von Isabelle Autissier:
Es ist ein toller und realistischer Coup der Autorin, dass sie den Leser nicht einfach mit einem schlichten Happy End abspeist, sondern die Geschichte auch nach den Erlebnissen auf der Insel weiter erzählt. Der zweite Teil des Buches wirft die Frage auf, ob man mit dem was man getan hat, mit der Schuld, die man auf sich geladen hat, so weiterleben kann wie bisher. Hier wechselt die Geschichte über den Überlebenskampf, der sich wie ein Thriller liest, in ein nicht weniger spannendes Drama über Schuld und Sühne.
„Herz auf Eis“ ist ein unglaublich spannendes und tiefgründiges Buch, das deutlich mehr als die möglichen fünf Sterne verdient hat. Wollte man überhaupt etwas an dieser wahrhaft existenziellen Geschichte kritisieren, dann vielleicht, dass sie so kurz ist. Dies ist eindeutig kein Buch, das man zur Seite legt, um dann sofort ein neues anzulesen. Dazu hallt der Überlebenskampf von Louise und Ludovic zu sehr im Leser nach: Was würde ich tun? – Das ist die Frage, die sich nach der Lektüre stellt. Besser kann ein Buch kaum wirken.
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