Anmerkung: Der Kriminalroman „Die Schuld, die man trägt“ ist der 8. Band der Sebastian Bergman-Reihe von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt.
Um was geht es in „Die Schuld, die man trägt“?
Torkel Höglund ist als Leiter der Reichsmordkommission ausgeschieden. Seine Nachfolgerin ist Vanja Lithner, die ein schweres Erbe antritt, da die Existenz der gesamten Abteilung auf dem Spiel steht. Es werden ihr einige Auflagen gestellt, die sie im Sinne ihres Teams akzeptiert. Nur mit einer hat sie kein Problem: Nämlich die Tatsache, dass ihr Vater Sebastian Bergman fortan nicht mehr als Berater hinzugezogen werden darf. Doch genau das wird im aktuellen Fall sehr schwierig. Als eine junge Frau ermordet aufgefunden wird, hat der Täter an der Wand eine Nachricht hinterlassen: „Löse den Fall, Sebastian Bergman“. Diese Aufforderung macht es fast zwingend erforderlich, den forensischen Psychologen wieder hinzuzuziehen. Nur darf die Öffentlichkeit keinesfalls davon erfahren. Und so muss Vanja alle Hebel in Bewegung setzen, um genau das zu verhindern und gleichzeitig den Fortbestand der Reichsmordkommission zu sichern.
Kritik zu dem Buch von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt:
Fragt man Krimifans nach einer Referenz im Segment des nordischen Krimis werden immer wieder die Namen von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt fallen. Mit ihrer Serie um Sebastian Bergman haben sie eine Krimireihe erschaffen, die ohne Übertreibung zum Besten gehört, was es in diesem Genre zu lesen gibt. Zwei Jahre mussten die Fans nun auf den achten Band warten: Mit „Die Schuld, die man trägt“ knüpfen sie nunmehr an den Cliffhanger an, den sie im letzten Roman „Die Früchte, die man erntet“ selbst gesetzt haben. Für den einen oder anderen Leser wird die Zeitspanne zwischen diesen beiden Büchern recht groß sein.
Daher wäre es schön gewesen, wenn es zu Beginn eine kleine Zusammenfassung zumindest des letzten Romans gegeben hätte, um den Leser wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. Denn der Kosmos, den Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt inzwischen aufgebaut haben, ist überaus komplex. Ein Seiteneinstieg war bisher kaum möglich, und „Die Schuld, die man trägt“ ist dafür ebenfalls nicht geeignet.
Denn auch diesmal haben Sie ein Geflecht an Handlungen erdacht, dass schier ein Dschungel ist. Neben Begebenheiten aus Sebastians Vergangenheit sind es weitere Handlungsstränge, die sich allesamt auf frühere Bücher beziehen. So gibt es ein Wiederlesen mit Ellinor, die zur Stalkerin von Sebastian geworden ist. Außerdem ist mit Tim Cunningham ein Patient dabei, dessen wahren Hintergründe nunmehr offenbart werden. Und da ist natürlich noch der ehemalige Ermittler Billy Harrt, der als überführter Serienmörder auf seinen Prozess wartet. Alls diese Verhältnisse und der Kontext, in dem sie stehen, kann man nur nachvollziehen, wenn man die vorherigen Bände gelesen hat. Allein deshalb ist der Roman wirklich nur Kennern der Serie zu empfehlen.
Angesichts dieser Komplexität stellt sich natürlich die Frage, ob es Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt noch schaffen, neue Aspekte in die Geschichte einzubringen, ohne Gefahr zu laufen, sich selbst zu wiederholen. Im Falle von „Die Schuld, die man trägt“ kann man nur sagen: Ja, sie schaffen es! Der Plot hat so eine Sogwirkung, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Was die beiden Schweden hier abliefern, ist einfach große Klasse und hält mühelos das Niveau der anderen Werke. Und warum sie oft als Godfather des Cliffhangers bezeichnet werden, weiß man spätestens auf der letzten Seite, wenn man nur einen einzigen Wunsch hat: Bitte nicht wieder zwei Jahren warten.
Mein Fazit:
Mit diesem Roman legen die Autoren so ganz nebenbei den Thriller des Jahres vor. Durchgehende Spannung und eine Komplexität, die ihresgleichen sucht, sind Garant für allerbeste Unterhaltung.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Sebastian Bergman 8
- Verlag: Wunderlich
- Seiten: 560
- Veröffentlichung: 28.11.2023
- Formate: Buch, eBook, Hörbuch
- Buch-ISBN: 9783805200943