Anmerkung: Der Thriller „Blutstunde“ ist der 5. Band der Blix und Ramm-Reihe von Thomas Enger und Jørn Lier Horst.
Um was geht s in dem Roman „Blutstunde“?
Das Leben von Alexander Blix ist ein einziger Scherbenhaufen. Obgleich er nicht als Mörder verurteilt, sondern freigesprochen wurde, musste er seinen Dienst bei der Polizei quittieren. Das unter anderem auch deshalb, weil seine ehemaligen Kollegen noch immer an seine Schuld glauben. Dass er sich von einem Unbekannten verfolgt fühlt, macht die Sache nicht besser. In dieser Situation meldet sich sein demenzkranker Vater bei ihm und erzählt eine schier unglaubliche Geschichte, da er vermutet, dass ihn jemand vergiften will. Blix ist alles andere als begeistert, irgendwelche Ermittlungen zu beginnen. Nur Emma Ramm steht fest an seiner Seite und schafft es, ihn davon zu überzeugen, nach Spuren zu suchen. Und das mit weitreichenden Folgen, denn der Cold Case führt nicht nur zu einem finsteren Verbrechen, sondern auch in die Tiefen von Blix Familie.
Kritik zu dem Buch von Thomas Enger und Jørn Lier Horst:
Bei zahlreichen nordischen Krimifans sind Thomas Enger und Jørn Lier Horst inzwischen Stammgäste, ist doch „Blutstunde“ bereits der fünfte Roman, mit ihrem ungleichen Duo Alexander Blix und Emma Ramm. Auf der einen Seite der integre und ehrliche Kommissar, der nicht viel spricht. Auf der anderen Seite die resolute Bloggerin und Journalistin, die stets ein gutes Auge für Geschichten hat. Das muss sie in diesem Fall erneut unter Beweis stellen, da Alexander nach seiner Haftentlassung mit den Erlebnissen hadert und immer wieder von traumatischen Einschnitten heimgesucht wird. So nehmen diese Phasen schon einiges an Raum ein.
Nachdem insbesondere mit dem dritten Band „Bluttat“ ein Höhepunkt der Serie erreicht war, ließ die Spannung bereits im letzten Werk „Blutnacht“ ein wenig nach. Jetzt stand die Frage im Raum, ob Thomas Enger und Jørn Lier Horst noch einmal die Kurve bekommen und an das alte Niveau wieder heranreichen.
Diese Frage kann mit einem klaren Jein beantworten. Sicher, „Blutstunde“ ist spannend und liest sich ausgesprochen angenehm, da die Autoren einen flotten Stil haben. Leider stellen sich aber im Verlauf der Lektüre kleine Schwachen ein. War es beim letzten Krimi eher die Auflösung, die man als versierter Krimifan recht schnell erahnen konnte, ist es hier vielmehr die Frage, ob die Story der Charaktere Blix und Ramm langsam zu Ende erzählt ist.
Die beiden Autoren schaffen es diesmal nicht, die komplexe Tiefe in ihren Figuren zu erreichen, die insbesondere die Bände 2 und 3 ausgezeichnet haben. Sicher, der Fall an sich ist immer noch gut, zumal man Alexander Blix weiter kennenlernt, wobei vornehmlich seine Kindheit und die Beziehung zu seinen Eltern im Mittelpunkt stehen. Doch das gesamte Setting gleicht vielen anderen Krimis dieser Art und das ist schade, da das besondere Alleinstellungsmerkmal der Serie dadurch etwas verloren geht.
Mein Fazit:
Ja, Thomas Enger und Jørn Lier Horst legen mit „Blutstunde“ wieder einen routinierten und durchaus spannenden Kriminalroman vor. Nein, das Buch ist kein neuer Höhepunkt innerhalb der Reihe und insgesamt sogar noch etwas schwächer als sein Vorgänger „Blutnacht“. Das ist in Anbetracht der Qualität früherer Romane sicher ein Jammern auf hohem Niveau, doch die Tendenz zeigt, dass sich die Serie vielleicht dem Ende nähern sollte.
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- Infos über das Buch:
- Serie: Blix und Ramm 5
- Verlag: Blanvalet
- Seiten: 400
- Veröffentlichung: 20.3.2024
- Formate: Buch, eBook
- Buch-ISBN: 9783734112607